Freie Wähler stehen hinter Rentschler
Jahreshauptversammlung: Kritik an den Grünen und an der „Spezialfraktion“
AALEN (an) - Die Freien Wähler blicken guten Mutes auf die Kommunalwahl 2019, spüren einen Aufschwung und sind gut aufgestellt. Für den Gemeinderat heißt das Ziel, die sechs Sitze zu halten und möglicherweise noch ein, zwei dazuzubekommen.
AALEN (lem) - Die Freien Wähler blicken guten Mutes auf die Kommunalwahl 2019, spüren einen Aufschwung und sind gut aufgestellt.
Für den Gemeinderat heißt das Ziel, die sechs Sitze zu halten und möglicherweise noch ein, zwei dazuzubekommen. In den Stadtbezirken, in denen noch keine Freien Wähler vertreten sind, will man sich organisieren. Bei der Jahreshauptversammlung in der TSG-Gaststätte gab es einen ziemlich großen und bunten Strauß an aktuellen lokalpolitischen Themen. Zu Gast war Aalens Oberbürgermeister: Die Freien Wähler stehen ausdrücklich hinter Thilo Rentschler.
„Wir haben ein starkes Netzwerk“, freut sich der Vorsitzende, Johannes Thalheimer in der vorletzten Mitgliederversammlung vor den Kommunalwahlen. Das Ziel heiße nun, auch in den Ortschaften „die Bürger für unsere Sache zu gewinnen.“Das ist auch dem zweiten Vorsitzenden Rainer Geißinger ein wichtiges Anliegen: Man werde in die Stadtbezirke gehen, in denen man noch keine Organisation habe und die noch „Neuland“seien, wie beispielsweise in Hofen. Man hoffe, hier eine Freie-Wähler-Gruppe installieren zu können.
Aus dem Gemeinderat hatte Stadtrat Thomas Rühl einige „Dauerlutscher“mitgebracht. Die SchättereTrasse etwa. Rühl bedauert, dass getroffene Entscheidungen nicht akzeptiert werden. Sein Fazit: „Wir lassen’s so, wie es ist.“Die Beinstraße für Radfahrer freizugeben geht mit
Stadtrat Thomas Rühl
den Freien Wählern nicht, „wir sind voll dagegen.“Ebenso wie gegen die Idee, die Straße am Union-Gelände zur Einbahnstraße zu machen. Dafür sind die Freien Wähler für den Steg zum Stadtoval, der würde Aalen gut zu Gesicht stehen. Rühl streifte auch die Themen Spiesel-Freibad, Jugend- herberge, Mosambik und den Weggang von Stadtwerke-Chef Cord Müller. Der wollte aus eigenen Stücken gehen, sagte Rühl, es gebe einige Dinge, die der Öffentlichkeit nicht bekannt seien und an seinem Weggang „ist nicht unbedingt der böse OB Schuld.“
Die „Fraktion zur Durchsetzung des Informationsrechts“sei schon durch ihren Namen Provokation. Rühl nennt sie die „Spezialfraktion“, die die Arbeit im Gemeinderat nicht leichter mache. Und die Grünen setzten „leider voll auf Konfrontation“, seien gegenüber dem OB „grundsätzlich feindselig“und wollten ihn in die Knie zwingen. „Wir unterstützen ihn“, betonte Rühl und verwahrte sich gegen den Begriff des „undemokratischen Systems Rentschler.“Auch vom ersten Vorsitzenden gab es Lob für Rentschler. Unter anderem für den Kulturbahnhof im Stadtoval – um so ein Projekt durchzuziehen, müsse man erstmal die „Kuttel“haben.
Für Rentschler sind die Freien Wähler eine „glasklare Stütze für konstruktive Kommunalpolitik“, trotz manchmal unterschiedlicher Meinungen. Das momentane „ideologische Klein-Klein“mache die Arbeit für den Bürger nicht einfacher. Der hatte die Grünen-Fraktion kritisiert – „mit Sorge“betrachte er, dass die bereits im Wahlkampfmodus seien, Themen instrumentalisieren würden.
OB bedauert, dass alles auf seine Person zugespitzt werde
Gemeinderat und Oberbürgermeister, betonte er, hätten ihr Mandat schließlich vom Bürger bekommen. Man könne gern um eine Sache streiten – leider werde aber immer häufiger alles auf seine Person zugespitzt. Mit den sechs Freien Wählern im Gremium, erklärte Gemeinderat Bernhard Ritter, könne man zufrieden sein, gerne dürften es ein, zwei mehr sein, das sei „umso besser“. Zudem versuche man, den Frauenanteil im Gemeinderat zu erhöhen, der momentan bei null liegt. Angesichts der vielen Themen wurde die Vorstandswahl zu einem kurzen Regularium – der bisherige wurde einstimmig wiedergewählt.
„An Cord Müllers Weggang ist nicht unbedingt der böse OB Schuld.“