Dort helfen, wo wenig Hilfe ankommt
Studierende der Hochschule Aalen verteilen Hörhilfen in Jordanien
AALEN (an) - Fünf Studierende des Studiengangs Hörakustik der Hochschule Aalen waren in Jordanien, um dort Menschen zu helfen. Im Gepäck hatten sie alles, was man für eine Versorgung mit Hörgeräten benötigt, darunter über 400 Hörsysteme.
Die Reise führte von Amman, über Zarqa und Al-Mafraq bis nach Wadi Musa und Wadi Araba – Orte, in denen sich die Menschen weder eine Krankenversicherung noch eine medizinische Versorgung leisten können. Hörprobleme sind in Jordanien häufig. Das liegt einerseits an klimatischen Bedingungen. Die trockene Hitze sorgt dafür, dass das Ohrschmalz stark austrocknet und im Gehörgang festsitzt. Häufig werden Wattestäbchen verwendet, die das Ohrschmalz Richtung Trommelfell schieben. Das und die Hitze sorgen für einen Wärmestau, in dem sich Bakterien vermehren, es kommt zu Ohrentzündungen.
Verwandtenehen als Ursache
Ein wichtiges Anliegen ist, die Menschen darüber aufzuklären, dass die Verwendung von jeglichen Gerätschaften im Gehörgang ungesund ist. Als weitere Ursache für Hörprobleme müssen auch Verwandtenehen angesehen werden.
Neben der Versorgung wurden auch Kontakte zu den örtlichen Universitäten und Hochschulen geknüpft, um die Ausbildung im Be- reich der Audiologie voranzubringen. Ziel ist es, in diesen Einrichtungen in Kooperation mit der Hochschule Aalen einen Masterstudiengang Audiologie zu etablieren, der Absolventen berechtigt, sich niederzulassen.
Das Team finanziert sich über den Verein SINN-voll helfen, dessen Vorsitzende Professorin Annette Lim- berger ist. Mit Spenden werden Materialen beschafft und Hörgeräte zugekauft. Spenden sind unter IBAN: DE98 6145 0050 1000 4679 58, BIC: OASPDE6AXXX möglich.