Chips müssen frei von Partikeln sein
Mikrotechnologen sind Spezialisten für die Verfahrenstechnik. Zwei Schwerpunkte gibt es in diesem Ausbildungsberuf, in dem es immer um Produktionsprozesse geht. Im einen Fall um Halbleiter, im anderen um Mikrosystemtechnik. Beides ist Hightech mit großer Zukunft. Lisa-Maria Brunner, 19, trägt in der Chipproduktion bei Infineon in Regensburg einen Overall, außerdem Mundschutz, Kopfhaube, Handschuhe und Stiefel. „Der Anzug ist dünn und leicht, vom Gewicht merkt man nichts“, sagt sie. Gewöhnungsbedürftig sei es, den eigenen Atem einzuatmen. Im Overall geht sie durch eine Luftdusche. Dort wird die Oberfläche ihrer Kleidung penibel gereinigt. „Auch das muss sein, denn Reinraum ist die Grundbedingung dafür, um Mikrochips herzustellen.“ Brunner ist gelernte Mikrotechnologin. Im Sommer 2017 hat sie ihre Ausbildung bei Infineon abgeschlossen. Mikrotechnologe ist eine typisch duale Ausbildung im regelmäßigen Wechsel zwischen Berufsschule und Betrieb. „Aktuell haben wir 37 Auszubildende in diesem Beruf in Regensburg und Dresden“, sagt Daniela Kramel, die bei Infineon zuständig ist für die Ausbildung in Deutschland. Der Beruf baut auf Kenntnissen in den Naturwissenschaften auf, allen voran Physik und Chemie. Eine typische Aufgabe für Facharbeiter ist die eines Prozessingenieurassistenten. Als solcher unterstützen sie Ingenieure in der Entwicklung von Prozessen für die Fertigung von Mikrochips. Eine weitere Aufgabe ist die Reinraumtechnik. Mit Messgeräten überprüft Brunner regelmäßig oder wenn eine neue Maschine aufgestellt wird Luftfeuchtigkeit und Temperatur. „Beides muss immer einen konstanten Wert haben.“Weitere Parameter sind die Partikeldichte in der Luft und die Luftgeschwindigkeit. „Eine zielgerichtete Luftströmung von oben nach unten sorgt dafür, dass Partikel, die vom Menschen oder der Anlage abgegeben werden, im Doppelboden kontrolliert entsorgt werden.“Partikel können die winzigen Strukturen auf den Chips beschädigen. In anderen Fällen überprüft die Mikrotechnologin die elektrische Leitfähigkeit, etwa von Roboterarmen, die die Chips drehen, heben und eintauchen. „Die Greifer dürfen nicht elektrostatisch geladen sein, das könnte die Schaltungen auf den Chips zerstören.“Um mit den Messgeräten richtig umgehen zu können, braucht sie handwerkliches Geschick. Und um sie in ein Netz fürs Monitoring einzubinden, Softwarekenntnisse. „In meinem Job kommt es vor allem auf die Qualität meiner Arbeit und Genauigkeit