Räte sorgen sich um Gewerbesteuer
Stadt rechnet 2018 mit einem Zehn-Millionen-Überschuss
AALEN (lem) - Auch in Aalen sprudelt die Steuerquellen. Besonders die der Einkommensteuer. Da liegt der Gemeindeanteil aktuell über der Haushaltsplanung. Bis zum Jahresende rechnet die Verwaltung beim ordentlichen Ergebnis mit einem Überschuss von immerhin zehn Millionen Euro. Zwei Dinge erfüllen manchen Gemeinderat aber mit verhaltener Sorge – die Gewerbesteuereinnahmen im ersten Halbjahr und ein möglicher Konjunkturrückgang.
„Alarmglocken läuten“
Claus Albrecht (Freie Wähler) macht die aktuelle Entwicklung der Gewerbesteuer „nachdenklich“, weil sie normalerweise am Ende des Jahres einknickt und nicht innerhalb des ersten Halbjahres. Deshalb würden bei ihm „die Alarmglocken läuten“. Auch Michael Fleischer (Grüne) ist das aktuelle Gewerbesteuer-Ergebnis aufgefallen, das „so nicht erwartet worden war“. Auch Albrecht Schmid (SPD) hält die Entwicklung für „bedenklich“, sie sei aber als „Momentaufnahme“auch „mit Vorsicht zu genießen“. Er hofft, dass die gute Konjunktur auch weiterhin erhalten bleibt. „Auch bei schönem Wetter mal in den Himmel schauen, ob es Wolken am Himmel gibt“, heißt für Thomas Wagenblast (CDU) die Devise. Roland Hamm (Die Linke) verwies auf die neuesten Prognosen, die das Wachstum bundesweit von 2,8 auf nur noch 1,8 Prozent ausweisen. Man müsse sich durchaus auf einen negativen Trend einstellen, er hofft aber, bei der Gewerbesteuer 2019 „mit einem blauen Auge davonzukommen“.
Höchste Gewerbesteuer
Die Stadt konnte im vergangenen Jahr mit rund 43 Millionen Euro die höchste Gewerbesteuer überhaupt verbuchen. Momentan wird der Haushaltsansatz von 42,3 Millionen noch nicht erreicht. Für Oberbürgermeister Thilo Rentschler ist das nur „ein zarter Hinweis“, man befände sich bei der Gewerbesteuer vom Jahr 2017 auf einem sehr hohen Niveau. Rentschler erwähnte auch die „ordentliche Schuldentilgung“, sprach aber auch den Bauboom an, der sich leider auf die Baupreise sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Bereich auswirke.
Aalens Kämmerin kann die Sorgen nicht nachvollziehen. Es sei „überhaupt nicht erkennbar, dass die Gewerbesteuer einbrechen wird“, es bestehe überhaupt kein Grund zur Sorge. Es sei auch so, dass viele Gewerbesteuerbescheide erst im zweiten Halbjahr kommen, stellte Daniela Faussner fest.