Damit Fische wandern können
Landesbetrieb Gewässer beseitigt Hindernisse in der Jagst
ELLWANGEN (ij) - Damit Fische ungehindert durch die Jagst wandern können, beseitigt der Landesbetrieb Gewässer derzeit landeseigene Hindernisse in der Jagst. Auch das Wehr am Schießwasen muss weichen oder umgebaut werden, wenn auch erst bis 2027. Dafür ist aber die Stadt zuständig.
Das Land hat in Rindelbach einen rund 30 Meter langer Betonabsturz unter der Jagstbrücke bei der Kellerhausstraße entfernt und in ein natürliches Gerinne mit Steinen umgebaut. Eine Niedrigwasserrinne sorgt dafür, dass das Wasser auch in trockenen Zeiten ausreichend tief ist und Fische sowie Kleinlebewesen in beide Richtungen wandern können.
Ebenfalls in Rindelbach, aber auf Höhe der Eichkapelle, ist in den 1970er Jahren ein Absturzbauwerk mit einem Höhenunterschied von ungefähr 1,40 Metern gebaut worden, das die Sohle stabilisieren und Erosion vermeiden sollte. Die Betonstufen und die Betonsohle wurden vollständig ausgebaut, stattdessen eine durchgängige raue Rampe mit Gefälle angelegt. Sie ist sehr flach und entspricht den neuesten Anforderungen.
Als nächstes soll der Absturz unter der Jagstbrücke bei Rainau-Saverwang umgebaut werden. Hier war bei der Flurbereinigung vor rund 50 Jahren ein mehrstufiger, etwa 25 Meter langer Betonabsturz eingebaut worden. Fische haben keine Chance, ihn zu überwinden. Der Absturz wird ersetzt durch eine gewässerbreite Sohlgleite aus Natursteinen.
Die Baukosten für diese drei Maßnahmen liegen bei insgesamt rund 350 000 Euro und werden vollständig vom Landesbetrieb Gewässer übernommen. Damit werden an der Jagst alle größeren, landeseigenen Querbauwerke umgestaltet.
Weitere Umbauten stehen noch an
Der Umbau kleinerer Schwellen und Abstürze wird im Rahmen des Aktionsprogramms Jagst in den nächsten Monaten noch folgen. So befinden sich zwischen Kalkhöfe und Schönau vier kleine Schwellen und im Bereich zwischen Rindelbach und Rainau nochmals drei bis vier solcher Bauwerke, die zwischen zehn und 40 Zentimeter hoch sind.
Deutlich höher ist das Wehr am Ellwanger Schießwasen. Das hat zwar eine Fischtreppe, sie ist aber nur von äußerst athletischen Tieren zu überwinden. Sollte Ellwangen den Zuschlag für die Landesgartenschau bekommen, soll das Wehr ohnehin fallen. Falls nicht, hat die Stadt bis 2027 Zeit, das Wehr umzubauen oder zu entfernen, damit auch hier die Fische wieder wandern können, teilt die Pressesprecherin des Ostalbkreises, Susanne Dietterle, auf Anfrage mit. Der Landkreis ist als Untere Naturschutzbehörde zuständig für das Wehr.
Die Umbauten sind wegen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie notwendig. Danach müssen störende Bauwerke entfernt oder umgebaut werden.