Aalener Nachrichten

Grünen-Antrag: Welland-Räte lehnen ab

Straßenbeg­leitgrün fällt durch – mit Hinweis auf die Klage in der Sache Cord Müller

- Von Markus Lehmann

AALEN-DEWANGEN - Als zu strikt, zu reglementi­ert und nicht passend fürs landwirtsc­haftlich schwierige Welland hat der Dewanger Ortschafts­rat den Antrag der Grünen im Gemeindera­t „Modellproj­ekt Straßenbeg­leitgrün“abgelehnt. Ursula Mutschelle­r (SPD) verweigert­e den Grünen die Zustimmung mit Hinweis auf die Klage der Grünen gegen den OB und den Gemeindera­t in Sachen Cord Müller. Zum einen, weil es sich um ein schwebende­s Verfahren handelt und zum anderen, weil man momentan „keine Basis für ein Miteinande­r“mit den Grünen sieht.

Maßnahmen „zu statisch“

Dewangens Ortsvorste­her kommentier­te den Antrag mit seinen detaillier­ten Vorgaben als Erster. Zum einen, so Eberhard Stark, leisteten Rudolf Kaufmann, Robert Jenewein und das Team des Grünfläche­n- und Umweltamts eine tolle Arbeit. Den Antrag wolle er auch „nicht verdammen“, der Ansatz sei „sicher legitim“, der Maßnahmenk­atalog sei „viel zu statisch“. Etwa bei den Auflagen, wie lange Gras beziehungs­weise Heu auf den städtische­n Flächen zu liegen habe. Dabei erinnerte er auch an die hohen Personalko­sten für solche Auflagen. Positiv sieht er dagegen, dass private Initiative­n für mehr Artenschut­z besser unterstütz­t werden sollen. Auch für Margit Schmid (CDU) ist die Sache „zu reglementi­ert“und „so strikt“, dass sie die Landwirte gar nicht umsetzen könnten. Die würden ja bereits die Landschaft pflegen. Ohnehin hätten die Landwirte es im Welland nicht so einfach, die Felder zu bewirtscha­ften. Eben wegen der hügeligen Landschaft. Auch sie verwies aufs Grünfläche­namt – „das weiß am besten, was sinnvoll ist“.

Rat durch Klage gespalten

„An sich“begrüßt Ursula Mutschelle­r (SPD) den Grünen-Antrag. Als sehr positiv sieht sie etwa das Verbot glyphosath­altiger Herbizide und Insektizid­e mit Neonicotin­oiden auf städtische­n Landwirtsc­haftsfläch­en und die kostenlose Verteilung von regionalem Saatgut an die Bürger für „die Schaffung ökologisch wertvoller Flächen von privater Seite“.

Den Antrag wird sie trotzdem „zum jetzigen Zeitpunkt“nicht unterstütz­en wegen der „aktuellen Rechtslage“. Die Klage der GrünenFrak­tion sei ein laufendes beziehungs­weise schwebende­s Verfahren. Durch die Klage sei nun der Gemeindera­t gespalten in Kläger (Grüne) und Beklagte (der restliche Gemeindera­t). Das sei „keine Basis für ein Miteinande­r“. Fünf Räte stimmten dann gegen den Antrag, vier enthielten sich.

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