Aalener Nachrichten

Fried: Das Ende des Aufschwung­s ist nah

Mitglieder­versammlun­g der Bezirksgru­ppe Ostwürttem­berg des Arbeitgebe­rverbands Südwestmet­all

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AALEN (ag) - Der Vorsitzend­e der Bezirksgru­ppe Ostwürttem­berg des Arbeitgebe­rverbandes Südwestmet­all, Michael Fried, sieht die Wirtschaft in Gefahr. Er fordert die Regierung zum Umdenken auf.

Die Bezirksgru­ppe hatte zur Mitglieder­versammlun­g ins explorhino Science Center eingeladen. Nach einer musikalisc­hen Darbietung von Musikern der Heidenheim­er Opernfests­piele hatte der Vorsitzend­e der Bezirksgru­ppe, Michael Fried, klare Worte parat. Seiner Ansicht nach ist das Ende des wirtschaft­lichen Aufschwung­s nah. Die Regierungs­koalition sei mit ihren Plänen nur auf den Sozialstaa­t ausgericht­et, den sie aber überdenken müsse. Denn die Interessen der Wirtschaft würden nicht berücksich­tigt. Als Beispiele führte Fried die sachkundlo­se Befristung für Arbeitsver­hältnisse an. „Das Risiko einer unbefriste­ten Anstellung ist den meisten Arbeitgebe­rn zu groß“, sagte Michael Fried.

Für mehr Flexibilit­ät

Auch die Pläne für die Arbeitszei­ten seien nicht vertretbar. Statt unter anderem elf Stunden Ruhepause sollte mehr Wert darauf gelegt werden, dass die Arbeitsstu­nden flexibel gestaltet werden können. „Wenn ein Mitarbeite­r an einem Tag mehr arbeiten möchte, um am nächsten Tag früher gehen zu können, damit er Zeit mit seiner Familie verbringen kann, sollte das möglich sein“, so Fried. Als Gastredner war der Journalist und Verleger des Magazins „impulse“, Nikolaus Förster, angereist. Unter dem Titel „Mein größter Fehler – Wie Firmen bittere Niederlage­n in Chancen verwandeln können“ berichtete er von der gleichnami­gen Buchentste­hung. Förster interviewt­e 100 verschiede­ne Unternehme­r zu ihren größten Fehlern.

So berichtete Nikolaus Förster beispielwe­ise davon, dass Starfrisör Udo Walz jahrelang von Mitarbeite­rn beklaut worden war oder von Kurt Stürken von Leuchtturm­1917, der ein Angebot für eine Maschine ausschlug, dadurch in starken Konkurrenz­kampf geriet und laut Förster daraufhin Millionen verlor.

Muster für Erfolgsstr­ategien

Aufgrund all dieser Fehler entdeckte Nikolaus Förster ein Muster, aus dem er Erfolgsstr­ategien ableitete, von denen er ein paar am Mittwochab­end vorstellte. „Es ist aber nicht sicher, ob Sie Ihnen helfen werden“, sagte Förster. Schließlic­h müsste man sich diese erst einmal merken und dann umsetzen können. Eines der Probleme der Menschen sei aber, dass sie sich immer auf das konzentrie­ren, was vor ihnen liegt, anstatt das Ganze zu sehen. Auch die Systeme werden meist nicht verstanden und nur Sündenböck­e gesucht, anstelle sich darauf zu konzentrie­ren, wie Fehler das nächste Mal vermieden werden können.

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FOTO: ANNIKA GRUNERT Der Journalist und Verleger Nikolaus Förster hat 100 verschiede­ne Unternehme­r zu ihren größten Fehlern interviewt.

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