„Ich spüre eine Fußballbegeisterung“
Der neue Trainer des VfR Aalen, Argirios Giannikis, spricht über seine Mannschaft
AALEN - Argirios Giannikis (37) wird an diesem Samstag erstmals eine Startelf für den Fußball-Drittligisten VfR Aalen auf den Platz schicken. Mit dem Testspiel um 16 Uhr beim Kreisligisten VfL Neunheim steigt der VfR unter seinem neuen Trainer in dem Stadtteil von Ellwangen in den Wettkampfmodus ein. Am Sonntag folgt der nächste Test beim SSV Stimpfach. Zwei von fünf Testspielen binnen acht Tagen. Im Gespräch mit Sportredakteur Benjamin Post erklärt Giannikis den neuen VfR und den Stand der Dinge. Auch die Weltmeisterschaft in Russland bleibt nicht außen vor. Das sagt Giannikis ...
... über den ersten Eindruck seiner Mannschaft:
Mein erster Eindruck nach zehn Tagen Vorbereitung ist positiv. Wir haben eine gute Trainingsintensität mit viel Tempo drin. Wir haben die Leistungsdiagnostik, die im Fokus stand, abgeschlossen und befinden uns da auf einem sehr guten Niveau.
... über die Trainingsinhalte:
Wir arbeiten in Bausteinen. Der erste Baustein ist das Offensivspiel. Daneben arbeiten wir in technisch-taktischen Übungsformen. In den ersten Wochen haben wir den Schwerpunkt, was wir bei eigenem Ballbesitz machen. Wir beschäftigen uns schrittweise auch mit der Defensive und haben auch schon die defensiven Standards eingearbeitet. An der Athletik arbeiten wir parallel mit dem Ball. Wir machen zusätzlich viele Trainingsanalysen, das ist sehr zeitintensiv.
... über seine taktische Ausrichtung:
Wir wollen flexibel sein. Wir werden in zwei Grundordnungen planvoll agieren können mit einer Dreier- oder Viererabwehrkette. Aber in erster Linie geht es um Homogenität und Klarheit auf dem Platz. Daneben geht es darum, Abläufe einzustudieren. Wir wollen nach vorne spielen und den Gegner vor Probleme stellen, versuchen Torchancen zu kreieren und so wenig wie möglich zulassen.
... über die Testspiele:
Die nächste Stufe ist, vom Trainings- in den Wettkampfmodus zu kommen. Wir denken in Entwicklungsprozessen. Wir sind noch in der Findungs- und Kennenlernphase. Der VfR hatte eine Fluktuation von 25 Personen im Spielerkader und Funktionsteam die kamen und gingen. Im ersten von insgesamt acht Testspielen wollen wir planvoll aus der Ordnung heraus agieren. In beiden Partien am Wochenende kommen alle Spieler mindestens 45 Minuten zum Einsatz. Wir machen jetzt erst einmal bewusst fünf Testspiele in acht Tagen.
... über seinen Kader mit sieben Neuzugängen:
Ich bin bisher mit allen Spielern zufrieden, ob es die neuen oder alten sind. Für mich sind alle Akteure neu. Ich mache keine Unterschiede. Mich interessiert das Trainingsniveau.
... über einen möglichen Neuzugang:
Wir haben jetzt Fabian Fürst aus der U 19 hochgezogen. Er wird temporär bei uns sein. Uns ist wichtig, dass wir die U 19 mit im Boot haben. Wir schauen, ob jemand zu uns passt. Wir sind aber zufrieden mit dem aktuellen Kader. Falls wir das Gefühl haben sollten, ein zusätzlicher Spieler könnte gut zu uns passen werden wir uns damit beschäftigen. Wir haben gute Vorarbeit geleistet. Die Zusammenarbeit mit Hermann Olschewski (Präsident Sport, Anm. d. R.) ist sehr gut.
... über das erste Ziel:
Das erste Ziel ist klar: Wir müssen eine Einheit werden. Das ist ein sehr wichtiger Schritt. Wir wollen in der Mannschaft ein starkes Wir-Gefühl erzeugen - und auch in der Region. Ich spüre in der Region eine Fußballbegeisterung. Ich will die Region kennenlernen, deshalb auch die vielen Testspiele hier.
... über seine Eindrücke bei der WM:
Ich sehen keinen neuen Trend. Viele Spiele werden über Standards entschieden, wie so oft bei Turnieren. Sehr spannend finde ich die Auftritte von Belgien, Kroatien und Uruguay. Auch Brasilien ist wieder im Kommen. Die großen Mannschaften tun sich schwer. Vielleicht sind einige Spieler müde oder überspielt.