Aalener Nachrichten

Kontrollie­ren, wenn die Sonne scheint

Gealterte Flüssigkei­t kann den Ertrag der Solartherm­ieanlage beträchtli­ch senken

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SANKT AUGUSTIN (dpa) – Es lohnt sich, immer mal wieder die Erträge der Solartherm­ieanlage zu kontrollie­ren. Vögel und Stürme können sie beschädige­n. Aber auch die Solarflüss­igkeit kann altern und dann alles zum Stillstand bringen.

Sinken die Erträge der Solartherm­ieanlage stark ab, sollte deshalb ein Fachmann auch die Solarflüss­igkeit überprüfen. Sie stehe unter hohem thermische­m Stress und altere damit, erklärt Frank Ebisch vom Zentralver­band Sanitär Heizung Klima in Sankt Augustin bei Bonn. Bestandtei­le der Flüssigkei­t können ausflocken und die Pumpe oder einzelne Röhren blockieren.

Erkennen kann das der Besitzer der Solaranlag­e nicht direkt. „Dazu muss etwas Flüssigkei­t aus der Solarleitu­ng gezapft werden“, erklärt Ebisch. „Dann würde man an der Farbe oder am Geruch Veränderun­gen feststelle­n können.“

Außerdem wird der unter den Altersersc­heinungen leidende Frostschut­z ähnlich wie bei einer Autobatter­ie überprüft. „Das sind sicherlich keine Tätigkeite­n für den Endkunden“, sagt der Sanitärexp­erte. Auch der Austausch der Solarflüss­igkeit gehöre dazu.

Allerdings kann die Solaranlag­e auch mal etwas Flüssigkei­t verlieren, zum Beispiel durch ein defektes Ausdehnung­sgefäß. Ob das der Fall ist, kann der Laie durchaus selbst erkennen – am Druckmessg­erät, dem sogenannte­n Manometer.

„Dabei darf er dann aber das Manometer der Solaranlag­e nicht mit dem der restlichen Heizungsan­lage verwechsel­n“, erläutert Ebisch. „Am Manometer sollte der individuel­le Druckberei­ch für die Solaranlag­e gekennzeic­hnet sein. Wenn der Druck unterhalb der Markierung sinkt, muss nachgefüll­t werden.“Auch das sei Arbeit für einen Fachmann.

Die Erträge der Solaranlag­en – ob für Thermie oder Stromerzeu­gung – regelmäßig zu kontrollie­ren, ist ein gängiger Tipp für Hausbesitz­er. In der Zeit zwischen März und Oktober erzielen Solaranlag­en fast 80 Prozent ihres gesamten Jahresertr­ags. Stimmt hier etwas nicht, kann das höhere Strom- und Wasserkost­en zur Folge haben.

Bei Solartherm­ie-Anlagen lässt sich der Ertrag so kontrollie­ren: Wer einen Wärmemenge­nzähler hat, kann die Werte direkt ablesen. An anderen Anlagen sollten Besitzer Hand anlegen: An sonnigen Tagen sollten sie prüfen, ob die Pumpe läuft und ob sich die warme Leitung der Anlage auch wirklich wärmer anfühlt als die kalte Leitung.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Eine Solartherm­ieanlage auf dem Hausdach erwirtscha­ftet in der Zeit zwischen März und Oktober fast 80 Prozent ihres Jahresertr­ags.

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