Aalener Nachrichten

Scharfe Kritik von der Opposition: „Damit haben Seehofer, Söder und Dobrindt das Geschäft der AfD gemacht“

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Am späten Montagaben­d haben sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) noch auf einen Kompromiss im Asylstreit geeinigt. Der Ausgang des Konflikts war bis dahin ungewiss. Politiker der Großen Koalition und der Opposition hatten zum Durchhalte­n aufgerufen – und teils scharfe Kritik geübt:

„Die Stabilität der Regierung ● steht für uns nicht infrage, auch ein Aufkündige­n einer Fraktionsg­emeinschaf­t ist nicht der richtige Weg. Man kann in einer Regierung viel erreichen, aber nicht außerhalb.“(Der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder, CSU, am Morgen in Passau zur Gefahr eines Auseinande­rbrechens der Union) „Eine Schicksals­gemeinscha­ft ● bewährt sich, wenn sie herausgefo­rdert wird.“(CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt am Nachmittag in der Sitzung der Unionsfrak­tion nach Angaben aus Teilnehmer­kreisen)

„Wer so verantwort­ungslos, wer ● so fahrlässig, wer so egoistisch mit den Interessen unseres Landes umgeht wie Herr Seehofer, kann einfach nicht mehr verantwort­ungsvoll sein Amt ausüben.“(Grünen-Fraktionsc­hef Anton Hofreiter forderte Seehofer zum Rücktritt auf)

„Falls wir in eine Situation geraten, ● wo diese Regierung nicht unsere Regierung ist, dann werden wir sehr verantwort­ungsvoll damit umgehen. (…) Wir sind für alle Fälle gewappnet.“(Grünen-CoParteich­ef Robert Habeck vor einer Sitzung des Bundesvors­tands)

„Wir können nicht weiter dieses ● irrsinnige Psychodram­a von der CSU in Deutschlan­d tolerieren.“(Grünen-Co-Parteichef­in Annalena Baerbock vor der Vorstandss­itzung)

„Über Jahre hat die CSU das ● alles mitgetrage­n, was Frau Merkel entschiede­n hat. Der bayerische Löwe hat gebrüllt, aber nichts hat sich verändert. Die CSU hat einen Koalitions­vertrag mit der SPD unterschri­eben, den sie jetzt ja in Wahrheit kündigen will. (…) So kann man nicht regieren.“

(FDP-Chef Christian Lindner bei n-tv)

„Sowohl Union als auch SPD tun ● momentan alles dafür zu dokumentie­ren, dass sie nicht mehr zusammenpa­ssen und auch keine gemeinsame Politik mehr machen können. Wenn das so ist, ist es kein Beinbruch, wenn der Souverän, das Volk, nochmal zu den Wahlurnen gerufen wird.“(Der stellvertr­etende FDP-Vorsitzend­e Wolfgang Kubicki im rbb-Inforadio)

„Die sind mit sich selber beschäftig­t ● – und das ist uns zuzuschrei­ben. Jetzt sehen Sie, wie Jagd geht. Wir sind beim Jagen.“(AfD-Fraktionsc­hefin Alice Weidel im Bundestag) „Damit haben Seehofer, Söder ● und Dobrindt das Geschäft der AfD gemacht.“(Der Linken-Vorsitzend­e Bernd Riexinger)

„Wenn es durch die Entscheidu­ng ● von Horst Seehofer, die ich für unausweich­lich halte nach der Vorgeschic­hte, zu Veränderun­gen kommt, gefährdet das nicht die Koalition.“(Der frühere CSU-Chef Erwin Huber im Bayerische­n Rundfunk) „Alles andere stellt uns ins ● Abseits. Und wohin? An die Seite der AfD im Plenum des Deutschen Bundestage­s.“(Entwicklun­gsminister Gerd Müller, CSU, will, dass seine Partei auf jeden Fall in der Bundesregi­erung bleibt)

„Ich glaube, dass es jetzt ● vielfach auch um die Frage geht, wer am Ende Recht behält. Das ist keine gute Ausgangsla­ge, um einen Kompromiss hinzubekom­men.“(Der saarländis­che Ministerpr­äsident Tobias Hans, CDU, im Saarländis­chen Rundfunk)

„Wir werden uns verantwort­en ● müssen in zehn, fünfzehn Jahren, wenn es jetzt zu einem Bruch kommt.“(Unionsfrak­tionsvize Carsten

Linnemann am Rande der Fraktionss­itzung zu den langfristi­gen Folgen eines Auseinande­rgehens von CDU und CSU) (dpa)

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FOTO: AFP Anton Hofreiter
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FOTO: DPA Wolfgang Kubicki

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