Über die Kraft von Träumen
Kreuzgangspiele extra: Szenische Lesung mit Rebekka Michalek und Mario Schnitzler
FEUCHTWANGEN (an) - Zum 70-jährigen Jubiläum bieten die Kreuzgangspiele Feuchtwangen statt der bisherigen Museumsnacht einen Theaterabend an, in dem das Publikum im Atrium des Museumsgartens mit auf eine Reise genommen wird, die bis an den Ort führt, an dem es den größten Lichterglanz gibt – nach Berlin. Zu sehen ist das Stück „Glanz“in einer einzigen Vorstellung am Montag, 9. Juli, um 21 Uhr im Garten des fränkischen Museums.
„Glanz" erzählt mit einer Sprache, die gepfeffert und gesalzen ist, auf berührende und humorvolle Weise die Geschichte einer jungen Frau, die den Traum hat, ein Glanz zu werden. Denn ein Glanz hat die Fähigkeit, „Fremdwörter richtig zu lächeln“– da ist sich Doris, angelehnt an das „Kunstseidene Mädchen“von Irmgard Keun, sicher. Sie will kämpfen gegen jenes Naserümpfen, welches die gebildete Welt für sie übrig hat.
Auf dem Weg zu ihrem Traum verstrickt sich die Kunstseidene immer wieder in das Zitieren der Vorstellungen von Männern, die ihr ein Sprungbrett sein sollen und sie doch immer wieder fallen lassen. Wieder und wieder muss sie feststellen, wie schnell Träume zerplatzen können und dass manche Träume besser nicht in Erfüllung gehen.
Preisgekrönte „Argula“
Die im letzten Jahr als „Argula"-Darstellerin preisgekrönte Rebekka Michalek liest und spielt die lebenshungrige junge Frau, ihren Traum immer vor Augen und doch scheiternd. Und auch ein bekanntes Gesicht aus dem vergangenen Jugendstück ist dabei: Mario Schnitzler, der letztes Jahr in der Hauptrolle des Maiks in „Tschick" begeisterte, spannt mit wissenschaftlichen Texten über die Seifenblase einen roten Faden durch den Abend. Er holt die Zuschauer hinein in die Welt der glänzenden Seifenblasen-Metaphorik, die Staunen macht, bis er schließlich selbst in die Geschichte eintaucht. Zu sehr?
Die junge Regisseurin Liv Manthey, die letztes Jahr an der Seite von Regisseur und Schauspieler Alexander Ourth die Museumsnacht gestaltet hat, inszeniert die szenische Lesung im Garten des fränkischen Museums als einen Abend, der die Zuschauer Sprache, Bildung, Liebe und das Leben schätzen lässt und hoffentlich niemanden gehen lässt ohne die Erkenntnis, wie wichtig Träume sind und wie menschlich Scheitern sein kann.
im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Telefon 09852 / 90444, E-Mail: karten@kreuzgangspiele.de, auf www.kreuzgangspiele.de und auf www.reservix.de