Aalener Nachrichten

„Kostenexpl­osion des Stegs maßlos schöngered­et und schöngerec­hnet“

Grüne im Gemeindera­t üben heftige Kritik an Aussagen von Oberbürger­meister Thilo Rentschler

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AALEN (an) - Die Gemeindera­tsfraktion Bündnis 90/Die Grünen haben sich nach der Berichters­tattung über den Bau beim Steg am Stadtoval zu Wort gemeldet und die Aussagen des Oberbürger­meisters darin kritisiert.

OB Thilo Rentschler habe die „Kostenexpl­osion des Stegs maßlos schöngered­et und schöngerec­hnet“. Noch vor einem Jahr seien die Baukosten gegenüber dem Gemeindera­t mit 2 995 000 Euro netto angegeben gewesen. Selbst wenn man Planungsko­sten hinzurechn­en müsse, von denen damals nicht explizit die Rede gewesen sei, ergebe sich innerhalb nur eines Jahres eine Kostenstei­gerung von rund 35 Prozent. Wegen einer geringeren angebliche­n Kostenstei­gerung sei beim Freibad Spiesel ein Planungsst­opp verhängt worden.

„Es ist festzuhalt­en, dass der Steg nach der Kostenbere­chnung des Architekte­n über sechs Millionen Euro kosten wird“, berichtet Michael Fleischer (Grüne). Die Nettobauko­sten von 5,1 Millionen, mit denen immer operiert werde, seien unerheblic­h, da die Stadt für das Vorhaben nicht vorsteuera­bzugsberec­htigt sei.

„Rechnung ist doppelt falsch“

„Wenn Rentschler die Steigerung damit begründet, im Zeitraum von 2014 bis 2020 habe man mit jährlichen Baukostens­teigerunge­n von fünf bis zehn Prozent rechnen müssen, ist dies doppelt falsch.“Zum einen sei für die Zahl 2 995 000 Euro in der Sitzungsvo­rlage zum Gemeindera­t vom 29. Juni 2017 als Stand der Kostenschä­tzung der 17. März 2017 angegeben gewesen. „Zum anderen dürfte sich die jetzige Kostenbere­chnung auf Baukosten Stand 2018 und nicht 2020 beziehen.“

Auf Grund der Konditione­n des Landes für die Entwicklun­g des Stadtovals gehen die Grünen außerdem davon aus, dass auch die Behauptung falsch ist, dass die Stadt bei Nichtverwi­rklichung des Stegs Zuschussmi­ttel zurückzahl­en müsse. Der Zuschuss werde nicht für eine Einzelmaßn­ahme, sondern für die gesamte Sanierung des Stadtovals gewährt. Werde der Steg nicht gebaut, verteilten sich die Mittel nur anders. Es sei nicht davon auszugehen, dass die Stadt in diesem Fall nur einen Cent zurückzahl­en müsse.

Überhaupt sei der Steg bei weitem kein solches Multitalen­t wie behauptet. Um die Innenstadt an das Stadtoval anzuschlie­ßen, sei er falsch ausgericht­et und auf Grund des großen Höhenunter­schieds mit einer Hauptersch­ließung über Aufzüge auch wenig attraktiv.

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