Aalener Nachrichten

Da kommt auch das schwerfäll­ige Aalener Blut in Wallung

Exotisch Gewürztes, jede Menge Salsa und Livemusik vom Feinsten locken am Wochenende zum Internatio­nalen Festival

- Von Verena Schiegl

AALEN - Nur noch wenige Tage und es wird in Aalen wieder nach Frühlingsr­ollen, gegrillten Doraden oder überbacken­en Bananen duften. Das Internatio­nale Festival ist allerdings mehr als nur ein Festle, auf dem die Besucher einen Streifzug durch die internatio­nale Küche der in Aalen lebenden Migranten machen können. Vielmehr wird auch die Kultur groß geschriebe­n, sagt Uta Singer vom Amt für Kultur und Tourismus. Dabei denkt sie nicht nur an das Bühnenprog­ramm der Vereine, sondern auch an die musikalisc­hen Leckerbiss­en, die es am kommenden Samstag und Sonntag wieder geben wird.

In dem prall gefüllten Veranstalt­ungskalend­er der Stadt Aalen ist und bleibt das Internatio­nale Festival für OB Thilo Rentscher das bunteste, vielfältig­ste und mitunter auch das schönste Fest in der Kreisstadt. Und es stehe dafür, dass Aalen eine tolerante und weltoffene Stadt ist und das auch bleiben wird. Aalen bekenne sich ganz klar zur Vielfalt und dazu, dass der Artikel 1 des Grundgeset­zes „Die Würde des Menschen ist unantastba­r“für alle gelte – unabhängig von Religion, Hautfarbe oder Herkunft, machte Rentschler beim Pressegesp­räch am Dienstagmi­ttag im Rathaus deutlich.

Früherer Start ist geplant

Schade sei es, dass das Internatio­nale Festival als ein Fest des Miteinande­rs und der Begegnung nur eineinhalb Tage geht und aufgrund des Aalener Wochenmark­tes erst am späten Samstagnac­hmittag beginnt. „Im kommenden Jahr wollen wir allerdings versuchen, ob wir nicht schon um 10 Uhr starten können – auch, um den Umsatz für die Vereine zu erhöhen“, sagt Rentschler. Bereits in diesem Jahr können sich die Besucher schon am Samstag ab 15 Uhr an den Ständen mit kulinarisc­hen Köstlichke­iten stärken und müssen nicht bis zur offizielle­n Eröffnung warten, sagt Singer.

Die Hauptbühne wird auch beim 35. Internatio­nalen Festival auf dem Gmünder Torplatz sein. Das habe sich bewährt. Ebenfalls bewährt habe es sich, das Spiegler-Areal im Westlichen Stadtgrabe­n einzubezie­hen. Damit ist zwischen den einzelnen Ständen mehr Platz, und für die Besucher arte die Hocketse nicht in eine Drucketse aus, durch die sie sich quetschen und schlängeln müssen, sagt Rentschler.

Das Engagement der Vereine ist auch in diesem Jahr groß. An 31 Ständen werden an beiden Tagen Spezialitä­ten, Schmuck, Gewürze und Kunsthandw­erk geboten. Im Laufe der Jahre immer wichtiger seien auch Informatio­nsstände geworden, sagt Singer und denkt unter anderem an die Teilnahme der Aalener Hochschule mit ihrem Smoothie-Rad, die Unesco-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums oder die Agendagrup­pen Kulturküch­e und Internatio­naler Garten.

Auch bei der 35. Auflage des Internatio­nalen Festivals wird viel Wert auf Kultur gelegt. So sorgt am Eröffnungs­abend am Samstag ab 20 Uhr das Sextett Tumba-Ito aus Dresden mit Salsa, Mambo, Samba und Bossa Nova auf der Bühne am Gmünder Torplatz für gute Stimmung. Das laut Singer eher träge und schwerfäll­ige Aalener Blut in Schwung bringen wird auch ein DJ der Tanzschule „Saal 3“, der am Samstag ab 18 Uhr auf der Bühne auf dem Spiegler-Areal auflegen wird. Wer sich zwischendr­in vom Tanzen erholen möchte, kann in bequemen Sitzgelege­nheiten einen erfrischen­den Cocktail oder ein Glas Wein genießen.

Der Sonntag steht dann auf dem Gmünder Torplatz ganz im Zeichen der Vereine und Gruppierun­gen, die mit Aufführung­en einen Einblick in ihre Kultur geben werden. Anschließe­nd tritt hier ab 18 Uhr das RomeoFranz-Ensemble auf, das Sinti-Jazz vom Feinsten präsentier­en wird. Mit im Boot sind beim Internatio­nalen Festival auch lokale Künstler. Die Eröffnung bestreiten wird ein preisgekrö­ntes Schlagzeug-Sextett der Aalener Musikschul­e und am Sonntag treten auf dem Spiegler-Areal das Javier-Herrera-Trio und die Nachwuchsg­ruppe Slide auf, deren Musiker sich im Bandcamp 2018 gefunden haben. Ausklingen wird das Internatio­nale Festival hier mit gepflegtem Jazz, den die Gruppe Jazzding servieren wird.

Wichtig ist den Organisato­ren auch, dass die Veranstalt­ung ein Fest für die Familie ist. Der Bereich zwischen Kreisspark­asse und Reichsstäd­ter Markt gehört den Kindern. Das Haus der Jugend bietet ein buntes Unterhaltu­ngs- und Mitmachpro­gramm an. Spiele im XXL-Format, aber auch eine Slackline und Frisbee hat das Team im Gepäck. Kochschürz­en können bei der Kulturküch­e bemalt werden. Hier werden auch knifflige Quizfragen gelöst.

Schüler legen sich ins Zeug

Im Vorfeld haben sich auch die Kinder der Aalener Schulen unter dem Motto „Aalen, weil...“mächtig ins Zeug gelegt. Auf einem riesigen Banner malten sie unter der Leitung von Lamia Fetzer auf, warum es sich gerade lohnt, ihren Stadtbezir­k zu besuchen. Noch ist das Banner im Rathaus zu bewundern. Zum Internatio­nalen Festival, bei dem Menschen aus über 120 Nationen gemeinsam feiern, wird es auf der Rückwand der Bühne am Gmünder Torplatz aufgehängt.

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ARCHIVFOTO: PETER SCHLIPf Das Internatio­nale Festival lebt vom Engagement der Vereine. Mit Vorführung­en geben sie einen Einblick in ihre Kultur.

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