Aalener Nachrichten

Erbbaurech­t könnte Kirchen erhalten

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Zur Schließung zweier evangelisc­her Kirchen in Aalen erreichte uns diese Zuschrift:

Im Falle des Abrisses der Martinsund Markuskirc­he wird die Wohnungsba­u Aalen als neue Eigentümer­in der Kirchengru­ndstücke darauf leider keine Kirchen mehr aufbauen, sondern Wohnungen. Warum eigentlich gleich zwei evangelisc­he Kirchen in Aalen abreißen? Warum nicht mindestens die Martinskir­che erhalten wollen? Ich kenne die Finanzlage der evangelisc­hen Kirchengem­einde nicht, weiß aber als württember­gischer Notariatsa­ssesor, dass es eine Lösung gibt, durch die die Kirchen – für deutlich weniger Geld als gegeben wurde – durch die evangelisc­he Kirchengem­einde zurückerwo­rben werden können, nämlich durch Erbbaurech­t und Zahlung einer monatliche­n Erbpacht. Da der Grund und Boden nicht zurückerwo­rben wird, sondern nur die Kirchengeb­äude, ist die Erbpacht niedriger als eine normale Pacht.

Unterbleib­en Verhandlun­gen mit der Wohnungsba­ugesellsch­aft, wird der Abriss beider Kirchen Wirklichke­it, und, so weit ich denken kann, wären das die ersten Kirchen in Aalen, die man abreißt und nicht wieder aufbaut. Zuständig ist der Dekan. Ihn habe ich ermutigt und bestärkt, in Verhandlun­gen mit dem Geschäftsf­ührer der Wohnungsba­ufirma zu treten, und den Kirchengem­einderat davon informiert. Hoffentlic­h bleibt es bei den evangelisc­hen Christen in Aalen einigermaß­en so, wie zur Zeit Bileams, den man gerufen hatte, Israel zu verfluchen, er es aber nur segnen konnte, dreimal.

Wenn auf Kirchengru­ndstücken Wohnungen gebaut werden, ist das leider nur noch „Wohnsinn“. Es fehlt dann etwas Wichtiges. Jesus sagt: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für Eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“Nimmt die Gemeinde der beiden Kirchen das Joch von Jesus auf, entstehen Erbbaurech­te. Dabei ist das sanfte Joch die Erbpacht und und die leichte Last die Höhe des Geldes. Wenn sie dieses Joch aufnehmen möchte, sollte sie den Dekan auf das Erbbaurech­t ansprechen. Michael Westhauser, Aalen

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