Stadtwerke verstärken Wasserleitungen
Entnahmemenge aus dem Tiefbrunnen Sixenbachtal soll gesteigert werden
ELLWANGEN - Die Ellwanger Stadtwerke erneuern derzeit die Förderleitung vom Tiefbrunnen im Sixenbachtal bei Schleifhäusle bis zum Hochbehälter Goldrain. Dafür werden Wasserrohre mit einem größeren Durchmesser verwendet. Ziel ist es, mehr Wasser aus eigenen Quellen nutzen zu können.
Ohne Wasser geht nichts. Um die Versorgung der Stadt mit dem wichtigsten Lebensmittel mittel- bis langfristig sicherzustellen, verstärken die Ellwanger Stadtwerke zur Zeit die Wasserleitung, die vom Sixenbachtal bis zum Hochbehälter am Goldrain verläuft. Statt der bestehenden Rohre mit 150 Millimetern Durchmesser werden 200-Millimeter-Rohre verlegt.
Da die Landeswasserversorgung (LW) zeitgleich ihre Rohre erneuert und ihrerseits den Leitungsquerschnitt auf 250 Millimeter erhöht, entschieden sich die Stadtwerke dazu, sich an die Trasse der LW anzuschmiegen, die vom Goldrain bis zur Bundesstraße 290 verläuft und dort an die bestehende Leitung aus dem Sixenbachtal andockt. Der Bauabschnitt bis zur bestehenden Leitung ist 1839 Meter lang und wird rund 730 000 Euro kosten. Der Bau soll bis November des laufenden Jahres abgeschlossen sein. Ein zweiter Bauabschnitt, der bis zur Quellfassung im Sixenbachtal führt, ist für das Frühjahr 2019 vorgesehen.
Ellwangen verbraucht jährlich 1,25 Millionen Kubikmeter Wasser
Auf der gesamten Trassenlänge ist nach einer Mitteilung der Stadtwerke derzeit schon der Humus abgeschoben. Auch die Bundesstraße B290 sowie die Kreisstraße K3319 wurden bereits mit einem Stahlschutzrohr durchpresst, in dem später die Trinkwasserleitung eingezogen wird.
Derzeit werden die zwölf Meter langen Stahlrohre ausgelegt, zu einem Strang verschweißt und in den Leitungsgraben verlegt. Zudem werden Kabelschutzrohre für Datenkabel verlegt.
Den Wasserbedarf von derzeit rund 1,25 Millionen Kubikmetern pro Jahr deckt Ellwangen aus mehreren Gebieten. Etwa ein Viertel davon ist Eigenwasser aus dem Sixenbachtal, dem Rothenbachtal sowie aus Rötlen, ein weiteres Viertel kommt von der Rieswasserversorgung aus Wört. Der Rest, rund 50 Prozent, kommt von der Landeswasserversorgung.
Das Wasserkonzept der Stadt sieht vor, die Grundversorgung mit Wasser aus den eigenen Quellen zu decken und für die Lastspitzen die Landeswasserversorgung heranzuziehen. Da der Wasserbedarf der Stadt ständig steigt, insbesondere im Gewerbegebiet, will die Stadt hier stärker auf Eigenwasser zurückgreifen. Das sei ökologisch sinnvoller, sagt Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, denn für den Transport des Wassers aus den eigenen Quellen sei ein geringerer Energieaufwand nötig als für das sogenannte Fernwasser. Ziel ist es, die wasserrechtlich genehmigte Entnahmemenge von 280 000 Kubikmetern pro Jahr an Eigenwasser auch auszuschöpfen.
Das Wasser aus dem Sixenbachtal, so erklärt Volker Engelhardt, der technische Leiter der Stadtwerke Ellwangen, habe die beste Qualität. Die Quellen aus dem Rotenbachtal und Rötlen wiesen hohe Anteile an Eisen und Mangan auf, die zwar innerhalb der erlaubten Grenzwerte lägen. Die Entnahmemenge aus dem Rothenbachtal und aus Rötlen soll aber künftig reduziert werden. Für den Notfall stehen jedoch beide Quellen weiterhin zur Verfügung.
Die Konzeption sieht vor, dass kein Engpass entsteht, wenn etwa die Landeswasserversorgung ausfallen sollte. In diesem Fall könnte der durchschnittliche Tagesbedarf aus Eigenwasser und von der Rieswasserversorgung gedeckt werden. Die Versorgungswege sind so vernetzt, dass umgekehrt auch die Rieswasserversorgung auf Wasser aus Ellwangen zurückgreifen könnte, falls ein Problem entstehen sollte.