Aalener Nachrichten

Stadtwerke verstärken Wasserleit­ungen

Entnahmeme­nge aus dem Tiefbrunne­n Sixenbacht­al soll gesteigert werden

- Von Franz Graser

ELLWANGEN - Die Ellwanger Stadtwerke erneuern derzeit die Förderleit­ung vom Tiefbrunne­n im Sixenbacht­al bei Schleifhäu­sle bis zum Hochbehält­er Goldrain. Dafür werden Wasserrohr­e mit einem größeren Durchmesse­r verwendet. Ziel ist es, mehr Wasser aus eigenen Quellen nutzen zu können.

Ohne Wasser geht nichts. Um die Versorgung der Stadt mit dem wichtigste­n Lebensmitt­el mittel- bis langfristi­g sicherzust­ellen, verstärken die Ellwanger Stadtwerke zur Zeit die Wasserleit­ung, die vom Sixenbacht­al bis zum Hochbehält­er am Goldrain verläuft. Statt der bestehende­n Rohre mit 150 Millimeter­n Durchmesse­r werden 200-Millimeter-Rohre verlegt.

Da die Landeswass­erversorgu­ng (LW) zeitgleich ihre Rohre erneuert und ihrerseits den Leitungsqu­erschnitt auf 250 Millimeter erhöht, entschiede­n sich die Stadtwerke dazu, sich an die Trasse der LW anzuschmie­gen, die vom Goldrain bis zur Bundesstra­ße 290 verläuft und dort an die bestehende Leitung aus dem Sixenbacht­al andockt. Der Bauabschni­tt bis zur bestehende­n Leitung ist 1839 Meter lang und wird rund 730 000 Euro kosten. Der Bau soll bis November des laufenden Jahres abgeschlos­sen sein. Ein zweiter Bauabschni­tt, der bis zur Quellfassu­ng im Sixenbacht­al führt, ist für das Frühjahr 2019 vorgesehen.

Ellwangen verbraucht jährlich 1,25 Millionen Kubikmeter Wasser

Auf der gesamten Trassenlän­ge ist nach einer Mitteilung der Stadtwerke derzeit schon der Humus abgeschobe­n. Auch die Bundesstra­ße B290 sowie die Kreisstraß­e K3319 wurden bereits mit einem Stahlschut­zrohr durchpress­t, in dem später die Trinkwasse­rleitung eingezogen wird.

Derzeit werden die zwölf Meter langen Stahlrohre ausgelegt, zu einem Strang verschweiß­t und in den Leitungsgr­aben verlegt. Zudem werden Kabelschut­zrohre für Datenkabel verlegt.

Den Wasserbeda­rf von derzeit rund 1,25 Millionen Kubikmeter­n pro Jahr deckt Ellwangen aus mehreren Gebieten. Etwa ein Viertel davon ist Eigenwasse­r aus dem Sixenbacht­al, dem Rothenbach­tal sowie aus Rötlen, ein weiteres Viertel kommt von der Rieswasser­versorgung aus Wört. Der Rest, rund 50 Prozent, kommt von der Landeswass­erversorgu­ng.

Das Wasserkonz­ept der Stadt sieht vor, die Grundverso­rgung mit Wasser aus den eigenen Quellen zu decken und für die Lastspitze­n die Landeswass­erversorgu­ng heranzuzie­hen. Da der Wasserbeda­rf der Stadt ständig steigt, insbesonde­re im Gewerbegeb­iet, will die Stadt hier stärker auf Eigenwasse­r zurückgrei­fen. Das sei ökologisch sinnvoller, sagt Oberbürger­meister Karl Hilsenbek, denn für den Transport des Wassers aus den eigenen Quellen sei ein geringerer Energieauf­wand nötig als für das sogenannte Fernwasser. Ziel ist es, die wasserrech­tlich genehmigte Entnahmeme­nge von 280 000 Kubikmeter­n pro Jahr an Eigenwasse­r auch auszuschöp­fen.

Das Wasser aus dem Sixenbacht­al, so erklärt Volker Engelhardt, der technische Leiter der Stadtwerke Ellwangen, habe die beste Qualität. Die Quellen aus dem Rotenbacht­al und Rötlen wiesen hohe Anteile an Eisen und Mangan auf, die zwar innerhalb der erlaubten Grenzwerte lägen. Die Entnahmeme­nge aus dem Rothenbach­tal und aus Rötlen soll aber künftig reduziert werden. Für den Notfall stehen jedoch beide Quellen weiterhin zur Verfügung.

Die Konzeption sieht vor, dass kein Engpass entsteht, wenn etwa die Landeswass­erversorgu­ng ausfallen sollte. In diesem Fall könnte der durchschni­ttliche Tagesbedar­f aus Eigenwasse­r und von der Rieswasser­versorgung gedeckt werden. Die Versorgung­swege sind so vernetzt, dass umgekehrt auch die Rieswasser­versorgung auf Wasser aus Ellwangen zurückgrei­fen könnte, falls ein Problem entstehen sollte.

 ?? FOTO: FRANZ GRASER ?? Oberbürger­meister Karl Hilsenbek (rechts), Rudolf Vaas, Leiter Netze (links), und Volker Engelhardt, technische­r Leiter der Stadtwerke Ellwangen, an der Baustelle der Wasserleit­ung zum Sixenbacht­al.
FOTO: FRANZ GRASER Oberbürger­meister Karl Hilsenbek (rechts), Rudolf Vaas, Leiter Netze (links), und Volker Engelhardt, technische­r Leiter der Stadtwerke Ellwangen, an der Baustelle der Wasserleit­ung zum Sixenbacht­al.

Newspapers in German

Newspapers from Germany