Uralte Nächte und ferne Klänge
Didgeridoo-Konzert mit Olaf Gersbacher
AALEN-WASSERALFINGEN (an) - Eine leider nur kleine Zuhörerschar hat am Sonntagabend ein seltenes Gesprächskonzert in einem außergewöhnlichen Rahmen erlebt. Den bot die Museumsgalerie im Bürgerhaus Wasseralfingen mit ihren dort präsentierten Kunstwerken in der Ausstellung „Unter Krokodilen“.
Diese Panzerechsen spielen im von einer engen Naturverbundenheit geprägten Leben der Ureinwohner Australiens, den Aborigines, eine wichtige Rolle. Die sich auch in ihrer Musikkultur widerspiegelt, in der das Didgeridoospiel dominant gepflegt wird. Der Stuttgarter Olaf Gersbacher beherrscht diese Musikform, wobei er dies auf insgesamt sechs verschiedenen Instrumenten zelebrierte, die alle eine spezielle Klangsprache auszeichnet. Von fast lyrischen, hellen bis hin zu dunkel gefärbten, unheimlich wirkenden Klängen reicht die Ausdrucksskala, die bei entsprechenden Anlässen wie Beerdigungen oder rituellen Tänzen gespielt werden. Die oft sehr rhythmisch betonten Klanglinien, die vom Kehlkopf erzeugt werden, stehen dabei für fundamentale Kreisläufe des Lebens, so dem Herzschlag und dem pulsierenden körpereigenen Energiefluss, der durch die vibrierenden Tonfrequenzen meditative Gelöstheit erzeugt. Diese Klangteppiche huldigen der Mutter Erde, die im- mer im Zentrum des Denkens dieser Kultur in „Down Under“steht. Auch das Krokodil hat dabei seine beachtliche Bedeutung, was der Musiker mit einer faszinierenden Interpretation eines Krokodiltanzes belegt, bei dem mancher das Gefühl hatte, als ob die plötzlich aufschreckenden Tonsprünge ein zuschnappendes Krokodil verkörperten.
Zuschauer wollen selbst spielen
Einige Zuhörer des Konzertes waren so begeistert, dass sie sich an diesem Abend spontan für einen angebotenen Workshop angemeldet haben, der in den Räumen der Museumsgalerie stattfinden soll.