Innenminister Strobl als Überraschungsgast beim Bieranstich
Ozapft is: In Bopfingen eröffnet die Ipfmesse, das größte Volksfest der Region – Ab jetzt wird gefeiert
BOPFINGEN - Der Ipf leuchtet in der Sonne. Als hätte er sich zum Auftakt der Ipfmesse förmlich herausgeputzt. Während im Ausstellerzelt die Temperaturen in den Saunabereich klettern, füllt sich draußen das Volksfestgelände.
So schnell wie die Gerüche und Melodien zwischen den Ständen wechseln, kommt das Gehirn gar nicht mit. Alles vermischt sich zu diesem ganz speziellen Gefühl: Ipfmess in Bopfingen.
Das nutzen auch 48 Betriebe im 3000 Quadratmeter großen Ausstel- lerzelt des Gewerbe- und Handelsvereins Bopfingen, in dem unter anderem Bürgermeister Gunter Bühler und der Landtagsabgeordnete Winfried Mack (CDU) die Messe am Freitagnachmittag eröffnen. „Die Leute sind hungrig auf die Messe, das hat man schon bei der Countdown Party gemerkt“, sagt Bühler. Wert lege er vor allem auf eines: „Wir sind kein Rummelplatz. Bei unserem Volksfest – dem größten der Region – trägt man das Ipfmessherz am rechten Fleck.“
In seiner Eröffnungsrede verrät er noch einen Überraschungsgast, der zum Bieranstich kommen wird. „Der stellvertretende Ministerpräsident hat sich angekündigt. Das wird auch für Thomas Strobl eine große Sache, auf so einer Bühne", sagt Bühler.
Und warum sollte Strobl auch nicht nach Bopfingen kommen? Denn laut Mack – und damit erntete er anhaltendes Gelächter – ist die Stadt am Ipf schließlich das Herz Süddeutschlands. Das Herz der Herzstadtbewohner wird stolz gezeigt. Wer keinen der kleinen Anstecker hat, deckt sich sofort damit ein.
Auch für Landrat Klaus Pavel ist die Eröffnung der Ipfmess ein Pflichttermin. Locken würde vor allem die große Fülle an Informatio- nen, wie im Ausstellerzelt, und an Unterhaltung. „Man könnte sich auch auf der guten wirtschaftlichen Lage ausruhen“, so der Landrat. Aber grade dann sei es wichtig, sich zu zeigen. Und das würden die Betriebe und Unternehmen auf der Ipfmess nutzen - trotz der niedrigsten Arbeitslosenquote im Ostalbkreis aller Zeiten. Sonst dominiert karierter Stoff. Die Tracht regiert im Ausstellerzelt, auch auf dem Messegelände sticht sie zwischen den Menschen in Zivil hervor.
Im Zelt präsentieren sich EinMann-Betriebe wie große Unternehmen. Zwischen Haushaltsgeräten, Autos und Klavieren ein Stand mit Ventilatoren. Die wären heiß begehrt angesichts der Temperaturen. Doch der erlösende kühle Luftzug bleibt aus. Die Ausstellungsstücke sind noch nicht in Betrieb.
Mit zwei Fehlschlägen ist der Überraschungsgast beim Fassanstich gestartet. Der stellvertretende Ministerpräsident Baden-Württembergs, Thomas Strobl (CDU), braucht zwei weitere Schläge, bis das Bier fließt. Schön sei es, endlich wieder unter normalen Leuten zu sein, sagt Strobl. „Die letzten Tage habe ich nur in Berlin verbracht. Jetzt freue ich mich besonders, hier zu sein." Bürgermeister Gunther Bühler hatte im Vorfeld am Mikrofon die Stimmung aufgeheizt, indem er vom schönsten Festzelt zwischen Stuttgart und München sprach.
Baden-Württembergs Innenminister widerspricht: „Ich kenne in Stuttgart kein schöneres Zelt und ich kenne in München kein schöneres Zelt. Das hier“, sagt er mit einer kurzen dramatischen Pause, „ist das schönste Zelt in Deutschland.“Eine Bitte hat Strobl noch an die Bopfinger Stadtkapelle. „Das nächste Mal wünsche ich mir das Württemberglied zum Einmarsch. Und nicht den bayerischen Defiliermarsch.“