Zweifel rollen wieder mit
201 Kilometer hat die erste Flach-Etappe der Tour de France 2018 (Start an diesem Samstag) - die erste Chance für unseren Jungs mit den schnellen Beinen. André Greipel, Marcel Kittel oder endlich einmal John Degenkolb, so könnten die ersten Träger des prestigeträchtigen Gelben Trikots der 105. Auflage der Frankreich-Rundfahrt heißen. „Schwierig“, sagt Jens Walter vom TSV Ellwangen und fügt an: „Gerade Kittel ist in diesem Jahr bislang noch nicht so stark.“
Freilich wäre die Fahrt in Gelb für einen Sprinter eh nur auf Zeit. Denn später wird sich wieder einer einschalten, der mittlerweile auch beim TSV Ellwangen nur sehr ungern auf dem Rennrad gesehen wird - Chris Froome (Toursieger von 2017, d. Red.). „Ein Freispruch ohne Begründung - ich habe mich maßlos über die Starterlaubnis geärgert “, sagt Walter und auch Radprofi Tony Martin (Team Katusha-Alpecin) pflichtet ihm da in gewisser Weise bei: „Er hat unter Dopingverdacht stehend den Giro d'Italia gewonnen, eines der größten Radrennen der Welt. Wir machen uns ja im Radsport komplett lachhaft und unglaubwürdig“, lässt sich der deutsche Zeitfahrspezialist nach einer Presserunde zitieren. Nein, diesen Froome (positiver Dopingtest auf das Asthmamittel Salbutamol während der Spanien-Rundfahrt 2017, d. Red.) wollen viele einfach nicht mehr sehen.
Auch wenn er nun Dank einer gütlichen Entscheidung des Radsportverbandes UCI und der WADA starten darf. Buh-Rufe, wie bei seiner Vorstellung, werden ihn aber wohl eher nicht davon abbringen sich auch bei dieser Tour den Gesamtsieg zu sichern. Da setzt Walter schon eher auf auf Richie Porte. „Er ist für mich der Topfavorit“, so Walter weiter. Er glaubt aber an einen Dreikampf um die Gesamtwertung mit Porte, Mikel Landa und eben jenen Froome. Nach dem Freispruch beginnt nun also wieder eine Tour unter denkbar schlechten Vorzeichen. Dennoch gilt auch in diesen Zeiten einmal mehr: Vive le tour.