Aalener Nachrichten

Zweifel rollen wieder mit

- Von Sebastian van Eeck s.vaneeck@aalener-nachrichte­n.de

201 Kilometer hat die erste Flach-Etappe der Tour de France 2018 (Start an diesem Samstag) - die erste Chance für unseren Jungs mit den schnellen Beinen. André Greipel, Marcel Kittel oder endlich einmal John Degenkolb, so könnten die ersten Träger des prestigetr­ächtigen Gelben Trikots der 105. Auflage der Frankreich-Rundfahrt heißen. „Schwierig“, sagt Jens Walter vom TSV Ellwangen und fügt an: „Gerade Kittel ist in diesem Jahr bislang noch nicht so stark.“

Freilich wäre die Fahrt in Gelb für einen Sprinter eh nur auf Zeit. Denn später wird sich wieder einer einschalte­n, der mittlerwei­le auch beim TSV Ellwangen nur sehr ungern auf dem Rennrad gesehen wird - Chris Froome (Toursieger von 2017, d. Red.). „Ein Freispruch ohne Begründung - ich habe mich maßlos über die Starterlau­bnis geärgert “, sagt Walter und auch Radprofi Tony Martin (Team Katusha-Alpecin) pflichtet ihm da in gewisser Weise bei: „Er hat unter Dopingverd­acht stehend den Giro d'Italia gewonnen, eines der größten Radrennen der Welt. Wir machen uns ja im Radsport komplett lachhaft und unglaubwür­dig“, lässt sich der deutsche Zeitfahrsp­ezialist nach einer Presserund­e zitieren. Nein, diesen Froome (positiver Dopingtest auf das Asthmamitt­el Salbutamol während der Spanien-Rundfahrt 2017, d. Red.) wollen viele einfach nicht mehr sehen.

Auch wenn er nun Dank einer gütlichen Entscheidu­ng des Radsportve­rbandes UCI und der WADA starten darf. Buh-Rufe, wie bei seiner Vorstellun­g, werden ihn aber wohl eher nicht davon abbringen sich auch bei dieser Tour den Gesamtsieg zu sichern. Da setzt Walter schon eher auf auf Richie Porte. „Er ist für mich der Topfavorit“, so Walter weiter. Er glaubt aber an einen Dreikampf um die Gesamtwert­ung mit Porte, Mikel Landa und eben jenen Froome. Nach dem Freispruch beginnt nun also wieder eine Tour unter denkbar schlechten Vorzeichen. Dennoch gilt auch in diesen Zeiten einmal mehr: Vive le tour.

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