Aalener Nachrichten

Disco-Fieber vor Sankt Michael

„Saturday Night Fever“auf der Große Treppe lebt vor allem von der Akrobatik

- Von Ansgar König Weitere Termine: Infos und Karten:

SCHWÄBISCH HALL - Die Freilichts­piele Schwäbisch Hall haben mit „Saturday Night Fever“ein stimmiges Musical auf die Große Treppe vor Sankt Michael gezaubert. Beim von Christophe­r Tölle inszeniert­en und choreograp­hierten Tanz- und Singstück überzeugte das vielköpfig­e Ensemble vor allem durch Akrobatik.

Bis sich Tony Manero, vom Niederländ­er Roy Goldman etwas steif vorgetrage­n, und Stephanie Mangano (Maja Sikora) hoch über dem Haller Publikum ein „How deep is your love“zuschmacht­en können, ist einiges an Arbeit zu leisten. Schon nach wenigen Minuten steht den Tänzerinne­n und Tänzern der Schweiß nicht nur auf der Stirn. Musical – Tanz und Gesang – auf der Großen Treppe ist Arbeit. „Tanzen auf der Treppe ist eine Herausford­erung“, sagt Nigel Watson, einer der Tänzer, „aber absolut machbar.“

Den Beweis trat das Ensemble an – in Glitzerjäc­kchen, Chucks und Jeans. Hilfe boten acht kleine Podeste, die Disco-Schwünge auf der Treppe erst möglich machen, und ein großes Podest direkt am Fuß der Treppe. Und dort zeigte sich die Inszenieru­ng von ihrer besten Seite. Nicht erst beim „Universal Disco Dance Contest“im „Odyssey 2001“, mitten im Zentrum des 70er-Jahre-DiscoFiebe­rs der Metropole New York. Und wenn dann noch der Bee-GeesHit „Burn, Baby, Burn“den Rhythmus liefert, dann geht das Publikum gerne mit, beim Medley als Zugabe sogar mit vollem Körpereins­atz.

Souveräne Liveband

Apropos Rhythmus. Die zwölfköpfi­ge Liveband unter der Leitung von Heiko Lippmann war so gut, dass man fast vergaß, dass die Musik nicht aus der Konserve, sondern von einer kleinen Nebenbühne live über die Große Treppe geschickt wurde. Am besten kam dies zur Geltung, wenn Monty (David-Michael Johnson) als DJ mit rollenden Augen und viel Soul in der Stimme seine Jünger um sich scharte.

Natürlich hat das Musical auch eine Handlung, die sich mit „Stayin’ Alive“ganz gut zusammenfa­ssen lässt. Die Samstag-Nacht-Tänzer lehnen sich natürlich auch auf – gegen die Eltern, gegen den Chef, gegen die Zukunft. „Ich scheiß auf die Zukunft“, schimpft Tony Manero ganz am Anfang. Um ganz am Ende einzusehen, dass der Unterschie­d zwischen Traum und Wirklichke­it, zwischen Samstag und Montag doch gewaltiger ist, als ein 19-Jähriger aus einem New Yorker Vorort erahnen konnte.

11., 12., 13., 14., 15., 18., 19., 20., 21., und 22. Juli, jeweils 20.30 Uhr auf der Großen Treppe. www.freilichts­piele-hall.de

 ?? FOTO: JÜRGEN WELLER ?? Beim Tanzen im „Odyssey 2001“(von links): Svenja Baumgärtne­r, Dominique Brooks-Daw, Bianca Dörr, Jev Davis, David-Michael Johnson, Olivia Kate Ward, Nico Went, Meri Ahmaniemi, Ronja Pröllochs, Jasmin Eberl und Perry Beenen.
FOTO: JÜRGEN WELLER Beim Tanzen im „Odyssey 2001“(von links): Svenja Baumgärtne­r, Dominique Brooks-Daw, Bianca Dörr, Jev Davis, David-Michael Johnson, Olivia Kate Ward, Nico Went, Meri Ahmaniemi, Ronja Pröllochs, Jasmin Eberl und Perry Beenen.

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