Mit bravissimo ins Schwabenalter
Aalener Sinfonieorchester feiert 40. Geburtstag – Letztes Konzert mit Markus Hein
AALEN - Ein ganz besonderer Klangköper ist im Schwabenalter angekommen: Zum 40. Geburtstag hat das Aalener Sinfonieorchester in der Stadthalle ein herausragendes Klangfest geboten.
Der Schwerpunkt dieses Konzerts lag auf der Klassik. Unter anderem mit Brahms‘ Akademischer Festouvertüre, ganz passend zum Anlass, glänzte das Orchester. Das Herzstück dieses orchestralen Geschenks an die vielen Zuhörer gleich zu Beginn, Beethovens Konzert für Klavier und Orchester, war möglicherweise auch ein subtiler Hinweis. Denn beim Finale, dem Marsch aus „Pomp and Circumstance“, schwang Dirigent Markus Hein das letzte Mal den Taktstock bei den Aalener Sinfonikern. Das Jubiläumskonzert ging mit seinem Abschied einher.
Prächtige Klavierpassagen
Wieso subtiler Hinweis? Das 5. Klavierkonzert in Es-Dur, Opus 73, ist das letzte Klavierkonzert des Meisters, es ist eins der meistaufgeführten Klavierkonzerte, das mit prächtigen Klavierpassagen nicht geizt und deshalb wie maßgeschneidert ist für Hans-Roman Kitterer. Dieses Stück an den Anfang zu stellen, das den ersten Teil bis zur Pause voll abdeckt, kann also durchaus als Hinweis verstanden werden. In den drei Sätzen wechseln nämlich feiernde Klänge mit verspielten Passagen mit donnerndem Fortissimo bis zum ergreifenden, getragenen, fast traurigen Satz. So schien die Stimmung auch zum Greifen: Einerseits kann das Sinfonieorchester 40 Jahre feiern, in denen es in Aalen und weit darüber hinaus Klanggeschichte schrieb. Dabei lagen die Schwerpunkte auf der Literatur vom Barock bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Als Beispiel für den letzteren Schwerpunkt diente da eben der Marsch Nummer 1 von Sir Edward William Elgar.
Andrerseits verabschiedete sich mit Hein ein herausragender Dirigent und Orchesterleiter, was durchaus Wehmut heraufrief. Seit 2016 leitete er das Aalener Sinfonieorchester. Im Frühjahr 2017 bekam er den Titel bester Deutscher bei der International Conductors Competition for Central Europe beim World Music Contest.
Mozartsche Ballettmusik
Das Jubiläumskonzert war aber nicht allein eines des Abschieds. Es war auch ein Querschnitt dieses herausragenden Orchesters, dessen Schwerpunkt Violine und Viola bilden. Denn immer wieder begleiten die Musiker neben Chören auch Ballettgruppen. Das drückte sich dann im zweiten Stück nach der Pause aus, in der Mozartschen Ballettmusik zur Pantomime „Les petits riens“.