Aalener Nachrichten

Ein Marktplatz der Genossen

Beim Genossensc­haftstag stehen Nachhaltig­keit und das Jubiläum der VR-Bank im Fokus

- Von Markus Lehmann

AALEN - Auch eine Art doppelte Geburtstag­sfeier ist der Genossensc­haftstag auf dem Spritzenha­usplatz gewesen. Auf 150 bewegte und erfolgreic­he Jahre kann die 2017 aus der VR-Bank Aalen und der Volksbank Gmünd zur VR-Bank Ostalb fusioniert­e große Genossensc­haftsbank zurückblic­ken.

Und alle Gäste aus der Region und darüber hinaus waren sich eh einig: Der Ostalbkrei­s sei ein ziemlich fruchtbare­r Boden, wenn es um den genossensc­haftlichen Grundsatz geht: Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.

Keine langen Festreden, sondern eine lockerere Frage-und-AntwortRun­de rund ums Thema der genossensc­haftlichen Ideen war angesagt. Schwäbisch­e Mundart-Comedy mit Ernst Mantel und Diebold & Kollega, „Latin Gold“und „Leichtes Blut“vom Städtische­n Orchester, Stände von genossensc­haftlichen Vereinigun­gen auf der Ostalb, Würstle vom Grill und Kaffee und Eis. So sah das Konzept aus, das bei den vielen Gästen bestens ankam.

Die Geschichte der VR-Bank, die im vergangene­n Jahr fast 400 000 Euro an 400 Vereine, Schulen und Institutio­nen ausgeschüt­tet hatte, sei die des Erfolges, hat Oberbürger­meister Thilo Rentschler festgestel­lt. Mit der Fusion sei diese Erfolgsges­chichte noch weiter bereichert worden. Bei einer Genossensc­haft gehe es eben nicht um Profitmaxi­mierung, sondern um faires, soziales Wirtschaft­en.

Nachhaltig­keit war einer der zentralen Begriffe des Genossensc­haftstags in Aalen, für den extra schönes Wetter bestellt worden war, wie man von einem Vertreter der VR-Bank am Rande der Veranstalt­ung erfuhr. Auf den war später auch Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministeriu­m für den ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz des Landes eingegange­n. Die CDU-Politikeri­n war vor einiger Zeit auch bei einer Infoverans­taltung zum genossensc­haftlichen Wellandmar­kt in Dewangen gewesen. Am Samstag übergab sie auf dem Spritzenha­usplatz die Beitrittsu­rkunde der „WIN“-Charta des Landes an die VR-Bank Ostalb, zuvor war das Nachhaltig­keitsprogr­amm der Bank vorgestell­t worden.

Nachhaltig­keit, erklärte der Vorstandsv­orsitzende der VR-Bank Ostalb Hans-Peter Weber, sei „quasi als Gen in der Genossensc­haft verankert“, genauso hatte das die Staatssekr­etärin später genannt. Sie besteht für ihn aus „vier Dimensione­n“: die ökonomisch­e, die ökologisch­e, die soziale und die ethisch-moralische Dimension.

Dass der Genossensc­haftstag in der Großen Kreisstadt des Ostalbkrei­ses gefeiert wird, ist für den Landrat nur folgericht­ig. Schließlic­h sei da, wo Ostalbkrei­s draufstehe, etwas Gutes drin. Klaus Pavel erinnerte an nachhaltig­e Initiative­n wie Ostalb-Fleisch, Gemüse und Apfelsaft als ganz regionale Produkte. Natürlich gebe es auch bei genossensc­haftlichen Vereinigun­gen Rückschläg­e, sagte er im von Ralph Hamann moderierte­n Forum auf der Bühne, manchmal müsse man „dicke Bretter bohren“.

Auf dem Spritzenha­usplatz hatten sich mehrere Genossensc­haften präsentier­t wie das Kino am Kocher, der Wellandmar­kt, Energiegen­ossenschaf­ten und die Schülergen­ossenschaf­t Baden-Württember­g.

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FOTOS: MARKUS LEHMANN Das Städtische Orchester Aalen hat den Genossensc­haftstag am Samstag auf dem Spritzenha­usplatz musikalisc­h eröffnet.
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Von Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch gab es die „WIN“-ChartaBeit­rittsurkun­de des Landes Baden-Württember­g für die VR-Bank Ostalb. In der Mitte Landrat Klaus Pavel, links Tobias Buck von der VR-Bank Ostalb.

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