Freude über die renovierte Versöhnungskirche
Evangelische Kirchengemeinde hat ihr Gotteshaus wieder und feiert Wiedereröffnung
OBERKOCHEN - Viele strahlende Gesichter hat es am Sonntag bei der evangelischen Kirchengemeinde Oberkochen gegeben. Der Grund: Nach einer Bauzeit von 15 Monaten ist die neu renovierte Versöhnungskirche mit einem festlichen Gottesdienst wieder eröffnet und eingeweiht worden.
Bei der Feier kam zum Ausdruck, dass die Kirche und die darin integrierten Gemeinderäume Orte der Gemeinschaft der Menschen und der Begegnung mit Gott sind. „Heute ist der Tag, an dem wir wieder heim in die Versöhnungskirche kommen“, sagte Pfarrer Ulrich Marstaller zu Beginn des Gottesdienstes und brachte seine große Freude über die Wiedereinweihung zum Ausdruck. Die Gläubigen sangen voller Begeisterung „Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein; ach wie wird an diesem Orte meine Seele fröhlich sein“.
Dekan Ralf Drescher betonte in seiner Predigt, dass die Liste der Unwägbarkeiten bis zur Fertigstellung der Renovierung lang gewesen sei. Doch die Gemeinde habe dies alles mit Bravour gemeistert. „Ihr seid Gottes Hausgenossen und Jesus Christus ist euer Eckstein“, sagte Drescher. Die christliche Gemeinde solle Freude schaffen und den Geist der Nächstenliebe nach innen und außen zeigen. Scharfe Kritik übte der Dekan an Teilen der deutschen Politik. Der Innenminister scheine den Verstand und der bayerische Ministerpräsident jeglichen Respekt vor dem Kreuz verloren zu haben. Das Ganze sei ein Spiel mit dem Feuer und er hoffe, dass die Zivilgesellschaft diesen Wahnsinn aushalte, erklärte Drescher.
Eingebunden in den Gottesdienst war auch die Kinderkirche unter der Leitung von Vikarin Frauke Winter sowie von Rebekka und Seven Haller. Für einen besonders feierlichen Rahmen sorgten Kirchenmusikdirektor Thomas Haller an der Orgel und der von Christoph Kübler dirigierte Posaunenchor Oberkochen. Das Opfer kommt einem Erholungsheim für Familien und für Menschen mit Behinderung in Wolkendorf in Siebenbürgen (Rumänien) zugute.
Beim anschließenden Festakt auf dem neu gestalteten Kirchplatz war wie schon beim Gottesdienst die Freude der evangelischen Christen deutlich zu spüren. „Ich bin stolz Pfarrer zu sein in so einer engagierten Gemeinde, in der nie geklagt wird“, sagte Pfarrer Marstaller. Sein Dank galt allen an den Bauarbeiten beteiligten Personen. Architekt Martin Klaiber erläuterte das bauliche Konzept der renovierten Kirche und hob besonders die Barrierefreiheit hervor. „Unsere Freude kommt von Gott“, betonte Schuldekan Harry Jungbauer. Er wünschte eine intensive Belebung der Kirche in Gottesdiensten und in der christlichen Gemeinschaft.
Bürgermeister bringt Scheck mit
Bügermeister Peter Traub äußerte sich froh darüber, dass die Versöhnungskirche erhalten worden sei, und überreichte einen Spendenscheck der Stadt. Weitere Gruß- und Dankesworte sprachen die zweiten Vorsitzenden des katholischen und evangelischen Kirchengemeinderates, Thomas Haas und Gerd Reisinger. Der Festakt wurde vom Posaunenchor musikalisch umrahmt.
Das Gemeindefest rund um die Versöhnungskirche war Ausdruck einer lebendigen Gemeinschaft. Orgelführungen und Klangproben fanden eine große Resonanz. Weitere Höhepunkte des Festes waren das musikalische Märchen „Relda“mit dem Flötenensemble Oberkochen und das beliebte Entenrennen am Gutenbach.