Großer Bahnhof für die städtische Musikschule
Beim Festakt in der Stadthalle wird die „stattliche Jubilarin“gefeiert
den Kommunen. „Der Schlüssel zu allem, was wir miteinander wollen, bleibt die Kultur.“Moritz von Woellwarth zitierte aus Ulrike Gastmanns „Zeit“-Artikel „Die Welt braucht Lieder“. Musik sei ebenso intellektuell wie emotional. Sie verlange Hingabe und Wiederholung, also Üben, unabhängig vom Talent und vom Stück. Unter Beifall sprach er die Einladung zu einer Stunde offenen Übens jede Woche aus („Ich muss ja auch mal üben“) und dankte Kollegen, Eltern und dem Gemeinderat für ihr Engagement.
Den „drei großen W“Willand, Widdermann, Woellwarth dankte Christa Vossschulte, Präsidentin des Landesverbands der Musikschulen. Als unentbehrliche städtische Institution fördere und fordere die Schule ihre Schüler und leiste Daseinsvorsorge im besten Sinne: „Sie sind gut beraten, sich ihrer freundlich anzunehmen und sie pfleglich zu behandeln“, appellierte Vossschulte an die Stadträte. „Sie ist ihren Preis wert.“Bildung sei nicht wohlfeil über die Ladentheke zu haben. Früh zu beginnen, sei wichtig: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“Leistungsfähigkeit zu erahnen, hervorzulocken und zu gestalten, verlange Augenmaß von den Lehrern und bringe den Schülern Respekt und Selbstvertrauen.
„Hört bitte nicht auf, Musik zu machen“
„Ich bin stolz auf die stattliche Jubilarin – und meine damit nicht mich selbst“, sagte Monika Willand humorvoll. 1967 habe sich die Musikschule als „exotisches Kind“auf einen von Bürgermeister Karl Wöhr gegründeten und von Peter Sonnentag geleiteten Trägerverein gestützt. Sonnentag und ihren Kollegen dankte Willand mit den Worten: „Leider kann ich Orden nicht pulverisieren. Ihr hättet sie verdient.“
„Musik überwindet Sprachbarrieren und persönliche Tiefpunkte“, schilderte Barbara Kopp ihre Erfahrung als Musikschülerin. Sie wird vom stellvertretenden Schulleiter Gernot Stepper unterrichtet: „Hört bitte nicht auf, Musik zu machen“, so ihr Appell. „Das kann euch später keiner mehr nehmen.“
Beim Sektempfang im Foyer der Stadthalle wurden Erinnerungen an 50 ereignisreiche Jahre und gute Wünsche für die Zukunft der Johann-Melchior-Dreyer-Musikschule ausgetauscht.