Aalener Nachrichten

Zünftig und zackig: Jugendblas­orchester Ellwangen spielt nur Märsche

Zahlreiche Zuhörer auf dem Marktplatz singen und klatschen begeistert mit

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN - So sieht ein perfekter Sonntagmit­tag beim Sommer in der Stadt aus: Blauer Himmel, die Basilika im Sonnensche­in, der Marktplatz belebt wie selten, und die Musi spielt dazu. Auch bei seinem dritten Konzert nur mit Märschen hat das Ellwanger Jugendblas­orchester (JBO) die Zuhörer begeistert.

Das JBO eröffnete den Reigen schmissige­r Konzertmär­sche mit Rudi Fischers „Die Sonne geht auf“. Ins Fichtelgeb­irge und nach Böhmen entführten die jungen Musiker mit Ernst Hampls „Grüß mir mein Egerland“und Joseph Ullrichs „Astronaute­nmarsch“.

Über den großen Teich ging’s mit John Philip Sousas schwungvol­len Märschen „The Liberty Bell“und „The Stars and Stripes Forever“im Sechsachte­ltakt. Als „Großvater der Zirkusmärs­che“gilt Karl Kings „Barnum and Bailey‘s Favorite“. Mit dem „Marsch der Medici“erinnerte der Niederländ­er Johan Wichers an die berühmte Familie aus Florenz, die 350 Jahre lang die Geschicke Europas beeinfluss­te.

20 Mark und eine Gans für den Marsch „Alte Kameraden“

Aus voller Kehle sangen die Zuhörer Strophen des „Bozner Bergsteige­rmarschs“und Florian Pedarnigs „Dem Land Tirol die Treue“mit. Auf „Candelara“im Sechsachte­ltakt folgten zackige preußische Märsche wie Wilhelm Jurigs „Deutschmei­ster“Regimentsm­arsch.

Für seinen 1889 beim Ulmer Grenadierr­egiment „König Karl“komponiert­en Heeresmars­ch „Alte Kameraden“hatte Carl Teike seinerzeit den kargen Lohn von 20 Mark und einer Gans erhalten. Der Komponist starb verarmt. Sein Werk aber wurde einer der bis heute populärste­n Militärmär­sche.

Berühmt ist auch der „Fliegermar­sch“aus Hermann Dostals fast vergessene­r Operette „Der fliegende Rittmeiste­r“. Der Thüringer Rudolf Herzer setzte mit dem Marsch „Hoch Heidecksbu­rg“dem gleichnami­gen Schloss in Rudolstadt ein Denkmal.

Zum Finale erklang Carl Teikes „Teutonen-Marsch“, besser bekannt unter dem Namen „Graf Zeppelin“. Die beschwingt­e Reise durch die Geschichte der Marschmusi­k endete mit der inoffiziel­len württember­gischen Landeshymn­e „Preisend mit viel schönen Reden“um Graf Eberhard im Barte, einem Lieblingsm­arsch der Ellwanger, den Einheimisc­he und Besucher herzhaft mitsangen.

Wendelin Dauser, der das Orchester seit 2004 leitet, moderierte das mitreißend­e Konzert unterhalts­am und informativ. Das Punto-Team des Gastronome­n Asma Gebreloel sorgte für die Bewirtung.

Apropos: Wer hätte gewusst, dass Gebreloel einmal Mitglied der KnaKa gewesen ist?

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FOTO: RAPP-NEUMANN Unter der Leitung von Wendelin Dauser spielte das Ellwanger Jugendblas­orchester an der Basilika zackige Märsche. Das Publikum sang an vielen Stellen eifrig mit.

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