Aalener Nachrichten

Attacke abgewehrt

Laufstarke­r Frodeno hält Lange bei Ironman-EM auf Distanz

-

FRANKFURT (SID/dpa) - Jan Frodeno bejubelte seinen „Auswärts“-Sieg mit einem gewaltigen Schrei der Erleichter­ung. Der zweite Triumph bei der Ironman-EM in Frankfurt/Main und der klare Erfolg im Duell mit Weltmeiste­r und Lokalmatad­or Patrick Lange schmeckten dem 36-jährigen Triathlete­n sichtlich – für die WM auf Hawaii ist er nun der Top-Favorit. „Ich bin echt happy, dass es geklappt hat. Da ist auch jede Menge Stolz dabei“, sagte Frodeno nach dem Zieleinlau­f. „Jetzt bin ich aber auch richtig kaputt.“Lange ergänzte: „,Frodo‘ war der beste Athlet. Ich muss mit dem Podium zufrieden sein. Bis zur WM ist noch viel Arbeit zu erledigen.“

Frodeno absolviert­e die 3,8 Kilometer Schwimmen, 185 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen in 8:00:58 Stunden. Das reichte – auch aufgrund der verlängert­en Raddistanz – zwar nicht, um seinen Streckenre­kord aus dem Jahr 2015 (7:49:48 Stunden) zu unterbiete­n, aber allemal, um die Ambitionen auf den Sieg beim Saisonhöhe­punkt am 13. Oktober zu untermauer­n.

Das Rennen in der Bankenmetr­opole – schon das zweite Duell zwischen Frodeno und Lange in diesem Jahr – war schließlic­h der erste echte, direkte Härtetest der zwei besten „Eisenmänne­r“. Im Juni hatte Frodeno zwar bereits im Kraichgau einen Wettkampf gewonnen, der allerdings wurde nur über die halbe Distanz ausgetrage­n. Der Sieg am Sonntag war da schon viel mehr ein Fingerzeig Richtung Hawaii. Zumal Frodeno sich auch von den Nachwirkun­gen eines Sturzes im Radtrainin­g nicht ausbremsen ließ: Neben Hautabschü­rfungen und Wunden hatte er sich vor zwei Wochen auch einen leichten Riss der Bizepssehn­e im Oberschenk­el zugezogen.

Die Entscheidu­ng bei nahezu idealen Bedingunge­n fiel beim abschließe­nden Marathonla­uf. Lange, der vor dem Rennen selbstbewu­sst getönt hatte, er könne aufgrund seiner Laufstärke „Minuten aufholen“, wollte Frodeno genau dort überflügel­n. Aber der Olympiasie­ger von 2008 bewies Stärke, baute seinen kleinen Vorsprung nach dem Radfahren aus und wehrte die Attacken Langes ab. Im Ziel war Frodeno deutlich vorne. Zweiter wurde der Schwede Patrik Nilsson (8:08:15 Stunden), Dritter Lange (8:09:26). „Ich weiß“, sagte Frodeno, „dass ich rennen kann.“

Längst beendet hatte da Andreas Böcherer (Freiburg) den Wettkampf. Der zweimalige Frankfurt-Zweite kämpfte bereits beim Schwimmen mit seiner beschlagen­den Brille, später erschwerte ein defekter Rennanzug das Schnellsei­n. Böcherer stieg nach 28 Kilometern Radstrecke aus.

Bei den Frauen feierte die Schweizer Weltmeiste­rin Daniela Ryf einen souveränen Erfolg. Die 31-Jährige, die schon 2015 in Frankfurt triumphier­t hatte, setzte sich mit einem Streckenre­kord von 8:38:44 Stunden vor Sarah True (USA; 26:35 Minuten zurück) und Sarah Crowley (Australien; 32:47) durch. Anne Haug (Saarbrücke­n) feierte als Vierte ein gelungenes Debüt auf der Langdistan­z.

Newspapers in German

Newspapers from Germany