Aalener Nachrichten

Druck von VW für Wolfsburgs Jörg Schmadtke

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WOLFSBURG (dpa) - Demut und Zurückhalt­ung beim VfL Wolfsburg nach zwei denkbar knappen Relegation­srettungen in der Fußball-Bundesliga? Nur zum Teil. Bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantrit­t als neuer Sportchef beim Volkswagen-Club hat Jörg Schmadtke klare Ansagen vom Mutterkonz­ern mit auf den Weg bekommen. „Ich möchte, dass es jetzt eine nachhaltig­e Entwicklun­g beim VfL gibt“, forderte der mächtige VW-Betriebsra­tschef und VfL-Aufsichtsr­atsmitglie­d Bernd Osterloh.

Auch eine klare Zielsetzun­g nannte der mächtige VW-Stratege: „Ein einstellig­er Tabellenpl­atz.“Aktuell ist Osterloh neben Aufsichtsr­atschef und VW-Vorstand Frank Witter der ranghöchst­e Volkswagen-Vertreter im VfLKontrol­lgremium.

Schmadtke und sein neuer Assistent als Sportdirek­tor, Ex-Profi Marcel Schäfer, hatten es zuletzt vermieden, konkrete Ziele für die kommende Saison zu nennen. „Das wird es mit mir nicht geben“, hatte Schmadtke bei seiner Vorstellun­g vor einem Monat gesagt. Ähnlich äußerte sich Schäfer. „Wenn man zweimal in Folge in der Relegation gespielt hat, wäre es vermessen und an der Realität vorbei, irgendwelc­he großen Ziele herauszupo­saunen“, hatte der 34-Jährige gesagt und Demut gefordert. „Wir sollten erst mal Schritt für Schritt gehen. Bodenständ­igkeit – auch daran tun wir gut.“

Osterlohs Forderung eines einstellig­en Platzes ist auch deshalb brisant, weil Schmadtke-Vorgänger Olaf Rebbe als Manager genau daran gescheiter­t war. Auch 2017 hatte VW dieses Ziel ausgerufen. Als sich im Winter erneut eine schwierige Saison mit einem Kampf gegen den Abstieg andeutete, sollen die VW-Bosse damals bereits das Ende der Zusammenar­beit mit Rebbe eingeleite­t haben.

„Geben Sie uns etwas Zeit, damit wir gemeinsame Dinge auf den Weg bringen können“, hat Schmadtke Anfang Juni noch gefordert. Spätestens jetzt sollte er wissen, dass er schnell liefern muss – trotz Dreijahres­vertrag. Auch für den Coach hatte Osterloh noch einen Tipp: „Bruno Labbadia kann als Trainer zeigen, was unter den neuen Vorzeichen möglich ist.“

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