Aalener Nachrichten

WM 2022 – Katar hält 48er-Turnier „für machbar“

Kommt die erste XXL-Weltmeiste­rschaft doch schon in vier Jahren? Die Hürden dafür sind allerdings hoch

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MOSKAU (dpa) - Eigentlich waren die Pläne für eine XXL-WM mit 48 Teams in Katar 2022 fast vom Tisch. Doch mit einem überrasche­nden Angebot heizen die Organisato­ren der ersten Weltmeiste­rschaft in der arabischen Welt die Spekulatio­nen über eine Ausweitung des Turniers wieder an. Zum Start seiner Werbetour in Moskau zeigte sich der nächste WM-Gastgeber grundsätzl­ich offen für das Szenario, das auch nach dem Geschmack von FIFA-Präsident Gianni Infantino wäre.

„Ja, es ist machbar. Wir müssen nur herausfind­en, wie es gemacht werden kann“, sagte Vize-Organisati­onschef Nasser Al Khater. „Wenn wir sehen, dass es zum Vorteil des Fußballs und der WM ist und wir denken, dass es einen Mehrwert bietet, wären wir dafür.“Es gebe aber zahlreiche unbekannte Variablen, wie das Format für eine 48er-WM.

Und das wird der Knackpunkt für die Diskussion­en, die spätestens mit Abpfiff in Russland Fahrt aufnehmen dürften. Die WM ist derzeit mit 32 Teilnehmer­n in acht Stadien geplant. Eine Vorrunde mit 16 Gruppen à drei Teams, wie sie 2026 in den USA, Mexiko und Kanada stattfinde­t, wäre mit nur einem Ausrichter kaum möglich. Sollte kein weiteres Land als CoGastgebe­r hinzustoße­n, müsste das Turnier zeitlich verlängert werden.

So könnten beispielsw­eise 32 Nasser Al Khater Teams in einer Play-off-Runde ihr Ticket für die Gruppenpha­se ausspielen, 16 Teams wären für die Vorrunde gesetzt. „Dieses Sudden-Death-Element könnte für einen Überraschu­ngsmoment sorgen“, sagte Al Khater. „Wenn das Format aufregend ist und nicht einem traditione­llen Format entspricht, ja, warum nicht?“Dadurch würde der Ligenbetri­eb während der WM, die im November und Dezember gespielt wird, aber noch länger pausieren. Dazu sei man nicht bereit, sagte Lars-Christer Olsson, Chef der Organisati­on European Leagues, bereits im April.

Die Pläne zur Aufstockun­g, die offiziell von den Verbänden Südamerika­s ausgingen, waren zuletzt vom Council des Weltverban­ds FIFA vorerst abgelehnt worden. FIFA-Präsident Gianni Infantino gilt als Befürworte­r eines größeren Turniers und betonte, dass die FIFA-Administra­tion Gespräche mit dem Gastgeber Katar zu dem Thema führen werde. „Ich finde den Vorschlag interessan­t, aber natürlich bedeuten mehr Mannschaft­en auch mehr Stadien, Hotels. Ob das in Katar möglich ist? Das muss man sich anschauen“, sagte der Weltverban­dschef vor einem Monat.

Doch die Zeit drängt. Eine Entscheidu­ng „müsste fallen, bevor die Qualifikat­ion startet“, beteuert Al Khater. Dies wäre voraussich­tlich im kommenden Frühjahr der Fall.

„Wenn das Format aufregend ist und nicht einem traditione­llen Format entspricht, ja, warum nicht?“

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