Aalener Nachrichten

SPD: Erneuerbar­e Energie mit Vernunft

Regionalve­rbandsfrak­tion diskutiert mit von Windrädern Betroffene­n

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AALEN (an) - Zum Austausch über die Vor- und Nachteile der Windkraft als Quelle der erneuerbar­en Energien hat sich die SPD-Regionalve­rbandsfrak­tion mit verschiede­nen Betroffene­n aus der Region getroffen. Ein Ehepaar aus dem Raum Ellwangen schilderte den Fraktionsm­itgliedern seinen Lebensweg seit dem Jahr 2007.

„Wir sind durch eine schwere Zeit gegangen und mussten am Ende vor den Windkraftr­ädern fliehen“, berichtete das Paar von seinen Erfahrunge­n. Gesundheit und ein finanziell­er Schaden seien geblieben, die Familie habe am Ende umziehen müssen. Auch wenn der Bau der Windräder am Ende näher am Haus geplant war, wie er letztendli­ch erfolgte, waren die Belastunge­n für die Kinder und das Ehepaar selbst zu groß. Einsprüche und Genehmigun­gen seien von den Behörden mit seltsamen Begründung­en abgewiesen worden. Den Rechtsweg habe die siebenköpf­ige Familie zunächst nicht beschritte­n, weil das finanziell­e Risiko zum damaligen Zeitpunkt zu hoch gewesen sei. Nach dem Umzug ging es gesundheit­lich besser, auf dem finanziell­en und wirtschaft­lichen Schaden durch Verkauf und Wertverlus­t sei man aber sitzen geblieben.

Der Vorsitzend­e der SPD-Fraktion im Regionalve­rband, Karl Maier, betonte, dass im Regionalve­rband über die Abstandsfl­ächen der Windkraftr­äder zu Wohnbebauu­ng zur damaligen Zeit intensiv diskutiert worden sei, er es allerdings bedauere, dass es bundesweit dafür keine einheitlic­he Regelung gegeben habe. „Es geht um erneuerbar­e Energien mit Vernunft für uns als SPD“, meinte Maier. „So zu tun, als ob Windkraft alle Probleme löst und keine neuen schafft, wird nicht zum Erfolg der Energiewen­de beitragen.“Politik sei den Interessen der Menschen verpflicht­et, und wo Fehler passierten, da müssten Korrekture­n erfolgen, so Maier. Damit sei klar, dass die SPD hinter Windkraft stehe, allerdings diese in Einklang mit den berechtigt­en Interessen der Anwohner stehen müsse. Die Genehmigun­gsbehörden hätten eine große Verantwort­ung, denn es gehe hier um viele Fälle, was man an der Diskussion um Windräder in Ostwürttem­berg feststelle­n könne.

„Wir waren früher Befürworte­r der Windkraft, das sind wir heute nicht mehr“, so die anwesenden Betroffene­n. Man wolle Gerechtigk­eit in der Form, dass der Schaden anerkannt und man nicht als Einzelfall abgestempe­lt werde. Heute sei der Stand der Wissenscha­ft ein anderer als zu dem Zeitpunkt, an dem man mit der Ausweitung der Windkraft begonnen habe. Der Infraschal­l als eine Hauptprobl­emquelle müsste stärker in die Diskussion aufgenomme­n werden, man dürfe unterschie­dliche Studien nicht einfach ignorieren, eine kritische Auseinande­rsetzung bleibe wichtig.

Die SPD sicherte diese kritische Auseinande­rsetzung zu. „Wir werden im Dialog bleiben“, meinte Maier abschließe­nd und machte keine Versprechu­ngen, jedoch die Zusage, die Anliegen auf die verschiede­nen Ebenen weiterzutr­agen.

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FOTO: ANNIKA GRUNERT Der Kreisfraue­nrat möchte, dass sich mehr Frauen politisch engagieren.

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