Aalener Nachrichten

Keine Verknüpfun­g von LEA und Landesgart­enschau

Minister Peter Hauk relativier­t seine Position – „Erwartung“, die LEA weiter zu betreiben

- Von Franz Graser

ELLWANGEN - Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) hat seine Position zur Vergabe der Landesgart­enschau an Ellwangen relativier­t. Der Weiterbetr­ieb der Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e sei aus seiner Sicht keine „Bedingung sine qua non“, also ohne Wenn und Aber, für den Zuschlag an Ellwangen gewesen. Hauk äußerte am Rande der Bopfinger Ipfmesse jedoch die Erwartung, dass die LEA-Vereinbaru­ng verlängert werde. Beides, LEA und Gartenscha­u, seien jedoch zwei getrennte Dinge.

Agrarminis­ter Hauk machte in einem Gespräch mit Journalist­en nach der Bauernkund­gebung in Bopfingen deutlich, dass der Zuschlag für die Landesgart­enschau an einen anderen Bewerber in Baden-Württember­g gegangen wäre, wenn Ellwangen nicht die LEA gehabt hätte. „Mein Vorschlag war deshalb Ellwangen, weil Ellwangen die LEA beheimatet und wir erwarten, dass die LEA fortgeführ­t wird.“Er verwies auf einen diesbezügl­ichen Kabinettsb­eschluss vom Herbst vergangene­n Jahres.

Brief war „zu forsch in der Formulieru­ng“

Von einer Verknüpfun­g zu sprechen, einem sogenannte­n Junktim, hält Hauk jedoch für übertriebe­n. Der Zuschlag für die Gartenscha­u sei vielmehr als Bitte zu verstehen. Ellwangen habe Großartige­s in der Flüchtling­shilfe geleistet, „und dafür erhalten sie quasi als kleines Schmankerl für die Zukunft“die Gartenscha­u. Der Agrarminis­ter sagte, er gehe davon aus, dass es zum Zeitpunkt der Gartenscha­u 2026 keine Flüchtling­e mehr in Ellwangen geben werde.

Im Hinblick auf sein Schreiben an Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek, in dem von der „Maßgabe“, die Vereinbaru­ng mit der Landesregi­erung bezüglich der LEA zu verlängern, die Rede gewesen war, ruderte Hauk etwas zurück. „Vielleicht war ich da etwas forsch in der Formulieru­ng“, sagte der Minister. Heute würde er das Wort „Maßgabe“durch „Erwartung“ersetzen wollen.

Der Minister ergänzte, dass der Gemeindera­t der Stadt zunächst den Zuschlag für die Schau bestätigen müsse und einen Vorschlag für die Umsetzung machen müsse. Das stehe noch aus. Hauk unterstric­h nochmals, dass die Erwartung bestehe, dass die LEA fortgeführ­t werde, aber es sei keine „Bedingung sine qua non“.

Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek wirkte nach dieser Aussage von Hauk sichtlich erleichter­t. „Der Gemeindera­t kann jetzt ganz unabhängig vom Thema Landesgart­enschau über das Thema LEA beraten. Das wird nach den Sommerferi­en geschehen.“

Ob nun der Vertrag mit der Landesregi­erung verlängert oder neu aufgesetzt werde, sei völlig unabhängig von der Landesgart­enschau zu sehen. „Deshalb war die Aussage des Ministers jetzt für uns so wichtig.“

 ?? FOTO: FRANZ GRASER ?? Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU, Zweiter von links) im Gespräch mit Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek, dem CDU-Landtagsab­geordneten Winfried Mack und Landrat Klaus Pavel. Rechts verdeckt ist der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r....
FOTO: FRANZ GRASER Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU, Zweiter von links) im Gespräch mit Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek, dem CDU-Landtagsab­geordneten Winfried Mack und Landrat Klaus Pavel. Rechts verdeckt ist der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r....

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