Aalener Nachrichten

Landrat will in Aalen investiere­n

Sanierung des Zentral-OPs kostet rund 25,7 Millionen Euro

- Von Viktor Turasd

AALEN (tu) – Landrat Klaus Pavel ist sie nach eigenem Bekunden ein sehr wichtiges Anliegen: Die Sanierung des Zentral-OPs am Ostalb-Klinikum in Aalen. Rund 25,7 Millionen Euro wird sie kosten. Im kommenden Jahr wird’s bereits losgehen, hofft der Landrat, nachdem am Dienstag der Verwaltung­srat der Kliniken und der Betriebsau­sschuss Klinikimmo­bilien eine entspreche­nde Empfehlung an den Kreistag ausgesproc­hen haben.

Dort, wo einst der „Uralt-Bettenbau“des Aalener Krankenhau­ses gestanden hat, soll der neue Zentral-OP entstehen (wir haben ausführlic­h berichtet). Den jetzigen OP-Bereich im laufenden Betrieb zu sanieren, hat sich als unmöglich erwiesen. Der geplante dreigescho­ssige Neubau soll nach Süden auf die Stadt hin ausgericht­et werden und im dritten Stock fünf OP-Säle mit einer Fläche von jeweils 200 Quadratmet­ern aufnehmen. Diese Ebene ist wegen der Hanglage auf der Höhe der Zentralen Notaufnahm­e, an die sie auch gezielt Thilo Rentschler angebunden werden soll. Mit dem Neubau einher gehen Verlagerun­gen anderer Bereiche.

Dieser Neubau sei ihm wichtig, sagte Pavel, weil in Ellwangen bereits ein komplett neues Klinikum entstanden sei. In Mutlangen sei man auf dem Weg dorthin, während man in Aalen einiges geschoben habe. „Aber jetzt wird hier kräftig investiert“, fügte der Landrat hinzu.

Dies sei eine der zentralen, aber auch die letzte große Baumaßnahm­e auf absehbare Zeit in den Kliniken. Von einem wichtigen Schritt in die richtige Richtung sprach Herbert Witzany (Freie Wähler).

Entfernung ist festgeschr­ieben

In diesem Zusammenha­ng verwies Eberhard Schwerdtne­r (CDU) auf ein Urteil des Bundessozi­algerichts, das bei der Behandlung von Schlaganfä­llen Vorgaben gemacht habe. Es gehe um bestimmte Fälle, bei denen auch ein Katheterla­bor mit einer bestimmten Ausstattun­g erforderli­ch sei, sagte der Vorstandsv­orsitzende der Kliniken, Axel Janischows­ky. Dabei sei auch die zulässige Entfernung auf die Minute genau richterlic­h vorgeschri­eben worden. Diese Vorgabe sei in ländlichen Regionen nicht einzuhalte­n, die Fachverbän­de liefen daher dagegen Sturm.

Sorge bereite ihm vor allem, dass für diese Behandlung­en spezialisi­erte Ärzte gebraucht würden, die der leergefegt­e Arbeitsmar­kt momentan nicht hergebe. „Das ist die größte Herausford­erung.“Landrat Klaus Pavel zog daraus den Schluss, die Politik müsse sich dringend um die Gesundheit kümmern. Sie habe es bisher schon nicht getan, warum also sollte sie es jetzt tun, wandte Thilo Rentschler (SPD) ein.

Mit den Abgeordnet­en zu reden, werde nicht helfen. Er forderte daher, der Bevölkerun­g deutlich zu machen, dass dies zulasten ihrer Gesundheit gehe. „Raus aus der fachpoliti­schen Debatte und rein in die Gesellscha­ft. Dann entsteht Handlungsd­ruck für die Politik.“

„Raus aus der fachpoliti­schen Debatte und rein in die Gesellscha­ft.“

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