Ein fesselndes Stück Zeitgeschichte
Mandela – der lange Weg zur Freiheit (Di., ARD,
22.45 Uhr) - Als er noch im Gefängnis einsaß, war Nelson Mandela bereits eine Friedensikone. Als er für sich und sein Land Südafrika die Freiheit erlangte, enttäuschte er die Erwartungen nicht. Das ist der Stoff, aus dem Heldengeschichten sind, und die Verfilmung der Autobiografie von Nelson Mandela mit Idris Elba in der Hauptrolle ist eine solche. Ein fesselndes Stück Zeitgeschichte. Mit viel Aufmerksamkeit für das Detail lässt Regisseur Justin Chadwick Szenen nachstellen, die dem Zuschauer das Gefühl geben, das damals aktuelle Pressefoto der jeweiligen Situation sei Teil des Films geworden – etwa bei der triumphalen Freilassung Mandelas aus der Haft. Zunächst aber wird das Leben des jungen Mandela nachgezeichnet, den Elba besonders überzeugend verkörpert: den Anwalt im Nadelstreifenanzug, den durchtrainierten Boxer, den Frauenheld. Es folgen die Wandlung zum Widerstandskämpfer, die Verurteilung, die jahrelange Haft, die in starken Bildern festgehalten wird. Und dann die erfolgreichen Verhandlungen mit dem Regime der weißen Siedler. Wer den Film als Einsteigerkurs in Südafrikas jüngere Geschichte begreift, wird anschließend viele offene Fragen haben – entscheidende Ereignisse der Apartheid-Jahre werden in wenigen Szenen abgehandelt. Und doch ist es ein monumentaler Film für einen Menschen, der schon zu Lebzeiten zur Legende wurde.