Projekt Zukunft wird zum Dauerläufer
Programm zur Berufs- und Studienorientierung im Ostalbkreis soll ab 2019 bleibendes Angebot sein
AALEN (ard) - Die Zukunft hat der Ostalbkreis vielleicht nicht erfunden, wohl aber das Projekt Zukunft. Seit elf Jahren sorgt es dafür, dass in puncto Schul- und Ausbildung, Schulabschluss und Berufswahl keiner verloren gehen soll und es für jeden Abschluss auch den richtigen Anschluss gibt. Aus dem erfolgreichen Projekt soll nun ein Dauerläufer werden, es soll „verstetigt“werden, wie es im Amtsdeutsch heißt.
Im Ausschuss für Bildung und Finanzen des Kreistags hat es am Montag dafür ein einstimmiges Votum gegeben. Und viel Lob für alle am Projekt Zukunft Beteiligten. Ab 1. Januar kommenden Jahres soll dieses demnach zum Dauerläufer werden, in den zudem alle seit 2014 im Projekt „Zukunft neu“erprobten Inhalte und Schularten wie die Werkreal-, Realund Gemeinschaftsschulen vollends mit einfließen sollen. Gleichzeitig hat der Ausschuss zugestimmt, die Pilotphase des Projekts „Zukunft Gym“, das sich auf Schüler von Gymnasien bezieht, um weitere zwei Jahre zu verlängern.
2007 hatte das Projekt Zukunft begonnen, um Hauptschülern, die von Schulversagen und Schulabbruch bedroht waren, zu helfen und deren Ausbildungsreife zu verbessern. An diesen Start erinnerte in der Sitzung Hermine Nowottnick, die Leiterin des Bildungsbüros Ostalbkreis. 2010 wurde das Projekt an die damals eingeführten Werkrealschulen angepasst. 2014 kamen die Gemeinschaftsschulen und die Realschulen hinzu. 2016 schließlich startete mit „Zukunft Gym“eine weitere Pilotphase an drei Gymnasien in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd. Zum Jahres Ende 2018 nun laufen alle bislang befristeten Projekte an inzwischen 24 Schulen im Ostalbkreis aus.
Hilfe ist weiter notwendig
Was allerdings nicht das Ende des Notwendigkeit des Projekts Zukunft bedeute, wie Nowottnick deutlich machte. An neuen Herausforderungen listete sie unter anderem ein geändertes „Verantwortungsverhalten“bei so manchen Eltern, eine steigende Zahl an Schulverweigerern, ein erhöhtes Suchtpotenzial bei Jugedlichen, eine mangelnde Bereitschaft für eine duale Ausbildung bei gleichzeitig zunehmendem „Akademisierungswahn“, den Medienkonsum der Jugendlichen sowie eine falsche Selbsteinschätzung, Beratungsresistenz und eine geringe Frustrationstoleranz bei Jugendlichen auf. Weshalb das Projekt Zukunft nun ab 2019 auf eine neue Basis gestellt werden soll. Das vielleicht schönste Lob kam am Schluss vom geschäftsführenden Aalener Rektor Karl Frank: Das Projekt Zukunft sei deutlich besser als all das, was sich wechselnde Kultusminister im Land bislang dazu ausgedacht hätten.