In der Notinsel finden Kinder in Not Schutz
Malteser Hilfsdienst eröffnet in der DRK-Landesschule in der Dalkinger Straße eine neue Anlaufstelle
ELLWANGEN (afi) - Das bundesweite Projekt Notinsel der Stiftung Hänsel und Gretel gibt es in Ellwangen schon einige Jahre. In einer Notinsel finden Jugendliche und Kinder, die sich, aus welchen Gründen auch immer, in Gefahr befinden oder gesundheitliche Probleme haben, Unterschlupf und Hilfe. Eine neue Anlaufstelle ist in der DRK-Landesschule in der Dalkinger Straße 28.
Diese Anlaufstelle, nahe der Buchenbergschule und Sankt-AnnaVirngrund-Klinik, ist eine ganz besondere, denn dort finden Kinder in Notsituationen pädagogische Hilfe. Auch bei kleinen Verletzungen werden sie von fünf Lehrkräften der DRK-Landesschule, die alle ausgebildete Notfallsanitäter sind, versorgt. Erkennbar sind die Anlaufstellen an einem Aufkleber an der Türe, initiiert wurde sie vom Malteser Hilfsdienst.
Zuflucht in bedrohlichen Situationen
„Wo wir sind, bist Du sicher“, mit diesem Satz signalisieren Geschäfte in Ellwangen und jetzt neu auch die Landesschule des DRK den Kindern, dass sie hier Schutz finden, wenn sie sich bedrohlichen Situationen ausgesetzt fühlen. Dafür kann es viele Gründe geben. So kann sich ein Kind von anderen Kindern, aber auch von Erwachsenen bedroht fühlen. Andere werden von ihren Klassenkameraden gemobbt oder es werden ihnen Schläge angedroht. Oder sie werden von Erwachsenen sexuell belästigt. Das betroffene Kind ist dann oft hilflos, hat Angst und weiß in seiner Not nicht, wohin.
„Dann ist es gut, wenn ein Kind eine Anlaufstelle hat, in der es sich geborgen fühlt“, sagt der Stadtbeauftragte des Malteser Hilfsdiensts Ellwangen, Stephan Meßmer. „Wir können nicht genug Anlaufstellen haben.“Daniela Naß, Schulleiterin der DRK-Landesschule in Ellwangen, bringt es auf den Punkt. „Wir nehmen die Kinder, die Angst haben, von der Straße, beruhigen sie, bringen sie in einen kindgerechten Raum mit Kuscheltieren, in dem sie sich wohlfühlen können. Und wir sprechen mit dem Kind und fragen, was los ist.“Wenn das Kind möchte, würden die Eltern benachrichtigt. Kleinere gesundheitliche Schäden könnten vom Fachpersonal, das praktisch den ganzen Tag im Haus ist, versorgt werden. Bei größeren Verletzungen werde das Kind ins nahe gelegene Krankenhaus gebracht.
In der Kernstadt von Ellwangen gibt es mehrere Notinseln. Sie sind an dem Signet an der Ladentür zu erkennen. Notinseln gibt es auch in Ellenberg, Eggenrot, Eigenzell, Neunheim, Neunstadt, Pfahlheim, Rattstadt, Rindelbach, Röhlingen, Rotenbach und Schrezheim. Jeder, der eine neue Notinsel einrichten möchte, bekommt eine detaillierte Anleitung zum Verhalten in Notfällen. Wer Interesse hat, selbst als Notinsel aktiv zu sein, kann sich beim Malteser Hilfsdienst, Ellwangen, Telefon 07961 / 91090, E-Mail notinsel@malteser-ellwangen.de
Weitere Informationen unter www.notinsel.de