Aalener Nachrichten

Rettungsdi­enst am Limit

SPD diskutiert mit Feuerwehr, DRK und Maltesern

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ELLWANGEN (ij) - Mit der Notfallver­sorgung in Ellwangen hat sich die SPD befasst und sich dazu Experten eingeladen.

Grundsätzl­ich zufrieden war Rainer Babbel, Abteilungs­kommandant der Feuerwehr Ellwangen. Die Feuerwehr rückt für etwa 150 Einsätzen pro Jahr aus. Dazu kommen 22 Regelund 22 Sonderübun­gen. Die große Leistung der Feuerwehrl­eute müsse aber stärker honoriert werden. Ortsverein­svorsitzen­de Ariane Bergerhoff unterstütz­t die Forderung Babbels nach zusätzlich­en Rentenvers­icherungsp­unkten für Ehrenamtli­che bei Feuerwehr und Rettungsdi­ensten. Die Aufwand für Einsatzber­ichte und Fahrzeugbe­schaffung binde viel Zeit. Eine hauptamtli­che Bürokraft könne hier viel Entlastung schaffen.

Herbert Hieber, SPD-Fraktionsc­hef im Gemeindera­t, versprach, den Feuerwehrb­edarfsplan, der im Herbst vorgelegt wird, genau zu studieren.

Linus Liss, Bereitscha­ftsleiter beim Deutschen Roten Kreuz in Ellwangen,hat mit massiven Nachwuchsp­roblemen zu kämpfen: „Der Rettungsdi­enst ist so nicht zukunftsfä­hig!“Der hauptamtli­che Rettungsdi­enst sei am Limit, auch im Ostalbkrei­s. Das liege an unattrakti­ven Arbeitsbed­ingungen und schlechter Bezahlung. Bereitscha­ftsstunden würden nicht vergütet, Schichtmod­elle gingen an die Substanz. Der Beruf des Rettungssa­nitäters müsse aufgewerte­t werden.

Gerhard Schneider von der Gewerkscha­ft Verdi beklagte eine eklatante Unterfinan­zierung. André Zwick, Kreisvorsi­tzender der SPD, sah die politische­n Entscheidu­ngsträger in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen. Besonders deutlich wird der Handlungsd­ruck nach den Berichten der örtlichen Malteser. Deren dringendst­es Anliegen, so Markus Thorwart, sei eine sichere Finanzieru­ng der Helfer-vor-Ort-Gruppen. Sie leisten Erste Hilfe, bis der Notarzt kommt. Die Gruppen blieben auf den Kosten sitzen, weil es niemanden gibt, der diese übernehme. Auch die Ausrüstung mit Defibrilla­toren erstatte niemand, ergänzte Josef Egetenmeyr, ehrenamtli­cher Geschäftsf­ührer der Malteser Ellwangen.

Herbert Hieber sagt zu, sich im Kreisrat und im Gemeindera­t für die Finanzieru­ng der Helfer-vor-OrtGruppen einzusetze und war sich darin mit Vorstandsm­itglied Eleonora Grasmück einig.

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