Nataly will leben
Auf der Suche nach einem passenden Stammzellenspender
NEULER (mab) – Nataly hat Blutkrebs. Das junge Mädchen kämpft gerade ums Überleben. Laut den Ärzten kann nur noch eine Stammzellenspende die Elfjährige retten.
„Wieso meine Tochter?“, fragt sich Natalys Vater Marco Göller immer wieder und ringt sichtlich um Fassung. „Ich würde ihr die Krankheit selber abnehmen, wenn ich nur könnte“, fügt Göller hinzu. Leider stimmen die Gewebemerkmale in der Familie mit denen des Kindes nur zu 50 Prozent überein. Für eine erfolgreiche Stammzellenspende braucht es aber 100 Prozent. Trotzdem gibt der Vater von Nataly nicht auf. Hoffnung könnte jetzt die Registrierungsaktion der DKMS am Sonntag, 22. Juli, von 13 bis 18 Uhr in der Schlierbachhalle bringen. „Wir suchen nach einem genetischen Zwilling für Nataly. Mit der sogenannten Typisierungsaktion der DKMS hoffen wir einen Menschen zu finden, dessen Stammzellenspende dabei helfen könnte, den Blutkrebs von Nataly zu bekämpfen und meine Tochter endgültig von dieser heimtückischen Krankheit zu heilen“, so Göller.
Nataly hat nicht zum ersten Mal Blutkrebs. Vor zweieinhalb Jahren wurde das erste Mal Krebs bei dem elfjährigen Mädchen diagnostiziert. Die behandelnden Ärzte haben sofort eine Chemotherapie angesetzt. „33 Tage lag sie permanent auf der Station. Die Nebenwirkungen waren heftig“, so Göller. Nach der Tortur war zuerst alles in Ordnung. Nach einiger Zeit ging es Nataly dann wieder auf einmal schlechter. Die niederschmetternde Diagnose lautete: Der Blutkrebs ist zurück. „Meine Tochter hat die Nachricht viel schneller kapiert als ich. Sie wusste gleich was auf sie zukommt“, so Marco Göller. Kinderklinik Ulm, Punktion, starke Schmerzen, Schleimhäute und Darm geschädigt – alle schmerzhaften Begleiterscheinungen einer weiteren Chemotherapie waren wieder da. Und die Ärzte sind sich zudem sicher, ohne geeigneten Stammzellenspender sind die Überlebenschancen von Nataly gering.
Vater baut auf den Rückhalt der Familie
Vater Marco Göller durfte in diesem Augenblick auf den starken Rückhalt seiner Familie bauen. „Sonst würde ich vermutlich durchdrehen“, meint Natalys Vater. Für ihn ist es belastend, Nataly, ein ansonsten lebensfrohes Kind, das gerne Fahrrad fährt, reitet, schwimmt und ein Talent fürs Malen hat, so leiden zu sehen. „Es ist Fakt: Nataly hat sich komplett in sich selbst zurückgezogen. Man kommt nur noch schwer an sie heran, sie redet nur noch wenig. Wir können nicht in sie hineinschauen“, berichtet Göller von seinen zahlreichen Besuchen bei seiner Tochter in der Kinderklinik Ulm. „Ich möchte alle Menschen darum bitten, zur großen Registrierungsaktion der DKMS am Sonntag, 22. Juli, von 13 bis 18 Uhr in die Schlierbachhalle nach Neuler zu kommen.
Die Typisierung ist völlig schmerzfrei und geht über einen Abstrich der Mundschleimhaut mit einem Wattestäbchen“, bittet Vater Marco Göller. Mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, Kuchenverkauf und anderen Aktionen soll den Besuchern und potenziellen Helfern der Aufenthalt in Neuler so angenehm wie möglich gemacht werden. Der Erlös aus den gesamten Aktionen und dem Verkauf geht als Spende an das DKMS die damit die entstehenden Kosten der Typisierungsaktion deckt. Am Freitag berichtet
im Journal ab 18 Uhr über Natalys Schicksal.