NBA-Star rettet in seinem Urlaub Flüchtlinge
Marc Gasol zog als Seenotretter Schiffbruchüberlebende aus dem Meer
PALMA (dpa) - Normalerweise steht er für die Memphis Grizzlies in der NBA auf dem Parkett, verdient beinahe 20 Millionen Euro im Jahr, ist ein Basketball-Star. Doch in seinem Urlaub ist Marc Gasol als Seenotretter unterwegs – und war Teil des Einsatzes, das in den letzten Tagen in aller Munde war.
Am Dienstag hatte die spanische Hilfsorganisation „Proactiva Open Arms“85 Seemeilen vor Libyen die erschöpfte Josefa an Bord eines Rettungsschiffes gezogen. Die Bilder gingen um die Welt. Proactiva geht davon aus, dass die libysche Küstenwache die drei Flüchtlinge nach einer Rettung im Meer zurückließ, weil sie sich geweigert hatten, nach Libyen zurückgebracht zu werden. Die Retter der Hilfsorganisation – unter ihnen Gasol – entdeckten die Überlebende und die beiden Leichen – eine Frau und ein Kind – inmitten der Überreste ihres Plastikbootes. Die Afrikaner seien in einer „unmöglichen Situation“zurückgelassen worden. Die libysche Küstenwache habe „unmenschlich und kriminell“gehandelt, er selbst verspüre große Wut und Hilflosigkeit, sagte Gasol.
Das Rettungsschiff wird am Samstag auf Mallorca erwartet. Italiens rechte Regierung hatte der NGO einen Hafen zum Anlanden zugewiesen – aber nur angeboten, sich um die Überlebende, nicht aber um die Toten der Flucht über das Mittelmeer zu kümmern. Daraufhin entschied Proactiva, Spanien anzusteuern.