Licht am Ende des Tunnels
Für die Schättere-Trasse sollen Gutachten in Auftrag gegeben werden.
AALEN – Mit einem Mehrheitsbeschluss hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einen – zumindest vorläufigen - Knopf an die Debatte über die Schättere-Trasse gemacht, bei der es bekanntlich um den Aufstieg von Unterkochen aufs Vordere Härtsfeld geht. Demnach werden drei Gutachten in Auftrag gegeben und sechs Varianten beziehungsweise Alternativen zur Schättere-Trasse ertüchtigt.
Es handelt sich dabei um die Routen Römerkeller, Waldhäuser Steige, Heulenbergweg, Glassteige und Steinernes Tor. Zudem soll sich ein unabhängiger Gutachter mit der baulichen Ertüchtigung der Schättere-Trasse zu einem kombinierten Geh- und Radweg befassen. Im zweiten Gutachten geht es um die Öffnung des Tunnels der Schättere-Trasse unter verschiedenen Aspekten. Und schließlich will das Gremium eine touristische Potenzialanalyse für eine überregionale Radwegeverbindung zwischen Neckar und Donau. Zugrunde liegen diesem Beschluss Anträge von CDU- und SPD-Fraktion.
Battran: Antrag ist ein ausgeprägter Kompromiss
OB Thilo Rentschler hatte offenbar die leise Hoffnung, das Thema ohne erneute längere Debatte abräumen zu können. Da aber hatte er die Rechnung ohne einen Teil des Stadtparlaments gemacht. So nannte Thomas Battran den Antrag seiner Fraktion einen ausgeprägten Kompromiss, weil damit eine tragfähige und alltagstaugliche Radwegeverbindung vor allem für Pendler, Schüler und Senioren geschaffen würde. Die Grünen hatten nämlich unter anderem gefordert, die Schättere-Trasse von Aalen bis zum Tunnel für ein Jahr auf Probe zu öffnen mit dem Zusatz „Für Radfahrer frei, Fußgänger haben Vorrang“. Am oberen und unteren Ende des geteerten Stücks der Trasse sollte eine Barriere Radfahrer zum Absteigen zwingen. Der Maschinenweg sollte provisorisch ertüchtigt werden.
Ein Jahr vor der Kommunalwahl wolle man sich aber wegen einer kleinen Gruppe nicht mit den Unterkochenern anlegen, mutmaßte Battran. Lieber setze man auf sechs Scheinvarianten für die, wie etwa die Mountainbiker, die eh schon genug Möglichkeiten hätten.
Thomas Wagenblast (CDU) stellte eine Verhärtung der Diskussion fest, die sehr emotional geführt werde. Dabei sei die Schättere ein großer Schatz mit der geringsten Steigung auf die Alb. Ob Fledermäuse sich mit Radfahrern und Fußgängern vertragen wie andernorts, solle nun ein Gutachter klären. Und: „Eine Befriedung muss uns etwas wert sein!“Nun sei man einen Schritt weiter.
Heidi Matzik (SPD) forderte, die Realitäten anzuerkennen. Sie habe keine Sorge, dass nur ein Weg genutzt werde. Jetzt sei aber der Gemeinderat auf einem richtig guten Weg und müsse die Schritte nacheinander gehen. Thomas Rühl (Freie Wähler) forderte, an zwei der drei Gutachten andere mitbezahlen zu lassen, schließlich profitierten sie im Zweifel von den Maßnahmen. Diesen Zahn zog ihm jedoch der OB: Selbstverständlich versuche die Stadt, an alle „Fleischtöpfe“zu kommen. Aber der Gemeinderat könne nicht beschließen, was andere zu bezahlen hätten.
„Heute sehr sachlich“, lautete Rentschlers Fazit der Debatte. Jetzt sehe man wenigstens Licht am Ende des Tunnels. Die sechs Varianten der Verbindungen aufs Härtsfeld seien intensiv untersucht worden. Sie seien in unterschiedlichem Zustand und müssten ertüchtigt werden. Nun müsse man es dem Radfahrer überlassen, welche Strecke er wähle.
Dem OB fällt ein Stein vom Herzen
Nach der Abstimmung fiel dem OB offenkundig ein Stein vom Herzen: „Jetzt haben wir doch nach 30 Jahren einen Weg. Herzlichen Dank für die Diskussion!“