Landwirte hoffen für Mais und Wiesen auf Regen
Keine akute Waldbrandgefahr im Ostalbkreis trotz der Hitzewelle – Getreideernte beinahe abgeschlossen
ELLWANGEN - Der Regen vor der derzeitigen Hitzeperiode ist dem Ostalbkreis zugute gekommen. Dadurch gibt es keine akute Waldbrandgefahr und auch die Landwirte müssen nicht um ihre Erträge bangen – zumindest noch nicht. Ein Brand kann allerdings bei einer solchen Wetterlage schnell entstehen.
Zwar habe das Ministerium für Ländlichen Raum eine Warnung ausgesprochen. „Laut dem Deutschen Wetterdienst aber besteht im Ostalbkreis zurzeit keine Gefahr“, sagt die Pressesprecherin des Landratsamts Susanne Dietterle. Brände habe es in der letzten Zeit ihres Wissens nach keine gegeben.
Es könne allerdings natürlich schnell gehen. „Wenn jemand im Wald raucht oder unerlaubt grillt, dann kann es natürlich dazu kommen“, sagt sie weiter. Deshalb gebe es Regeln. Von Anfang März bis Ende Oktober gelte jedes Jahr Rauchund Grillverbot in Wäldern. Feuer dürfe nur an eingerichteten Stellen gemacht werden. Außerhalb des Waldes müssen offene Feuer mindestens 100 Meter vom Waldrand entfernt sein.
Zwar hätten die Landwirte im Ostalbkreis das gesamte Jahr über schon mehr Regen gebrauchen können. In Gefahr sei die Ernte durch die Trockenheit und Hitze aber nicht, sagt der Kreisvorsitzende des Bauernverbands, Hubert Kucher. „Unserem Getreide macht das nichts mehr aus. In knapp zehn Tagen sind wir mit den Ernten durch.“
Alles steht und fällt mit Niederschlägen
Alles steht und fällt mit Niederschlägen, auf die die Landwirte in den kommenden Wochen hoffen. Da geht es vor allem um die Wiesen und den Mais. „Die Wiesen brennen uns zurzeit weg. Allerdings können die sich auch schnell nach ein paar Regenschauern erholen“, so der Landwirt. Das Gras werde mehrmals im Jahr geschnitten – bei ihm stehe jetzt eigentlich der dritte Schnitt an. „Es ist aber schon fast nichts mehr da. Da fahr ich dann gar nicht raus, da ist mir der Sprit zu schade“, sagt Kucher.
Das Gras wird unter anderem als Futter für Milchvieh genutzt. Vor allem aber der Mais, der noch auf den Feldern steht. „Der ist unser kleines Wunder“, so der Kreisvorsitzende. Wunderschön sei der Mais. Aber: „Der braucht unbedingt noch Niederschläge.“Zugute komme den Pflanzen das trockene Frühjahr. Denn da mussten sie laut Kucher bereits lange Wurzeln entwickeln, um an genügend Wasser zu gelangen.
Nachhelfen können die Landwirte nicht
Nachhelfen können die Landwirte hingegen größtenteils nicht. „Wir sind auf das Wetter angewiesen. Das gehört zu unserem Geschäft dazu.“Nur einzelne Bauern könnten über einen nahe gelegenen Teich ein Feld besprengen. Mit gefüllten Fässern beispielsweise selbst rauszufahren, würde sich auch nicht lohnen, sagt Kucher.
Doch die Bauern in Baden-Württemberg können sich über die derzeitige Situation glücklich schätzen. Anders sieht es im Norden und Osten der Bundesrepublik aus. „Da herrschen dramatische Zustände. Die Landwirte verlieren mindestens 50 Prozent ihres Ertrags. Manche sogar so gut wie alles“, erzählt die Pressesprecherin des Landesbauernverbands Baden-Württemberg, Ariane Amstutz.
Das habe vor allem massive Futterprobleme zur Folge. „Da werden wohl einige Kühe in die Schlachtung müssen“, so Amstutz. Zwar gebe es im Süden Deutschlands durch die Hitze zum Teil auch Mindererträge. Diese seien aber nur punktuell. „Bei uns ist das nicht flächendeckend.“Alles in allem würden die Betriebe gut da stehen.