Aalener Nachrichten

Stadtwerke: Diskussion um Entlastung

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AALEN (ard) - Wer glaubte, die alle Jahre anstehende, eigentlich harmlos zu bewältigen­de Weisung an den Vertreter der Stadt für die nächste Gesellscha­fterversam­mlung der Stadtwerke und die Entlastung des Aufsichtsr­ats gehe auch diesmal wieder diskussion­slos über die Bühne, sah sich in der jüngsten Gemeindera­tssitzung getäuscht. Ging es doch diesmal um das Geschäftsj­ahr 2017 der Stadtwerke. Also jenes Jahr, an dessen Ende der Vertrag mit dem seitherige­n Geschäftsf­ührer Cord Müller aufgelöst worden war und in dem am 14. Dezember jene Gemeindera­tssitzung stattgefun­den hatte, wegen der nun eine Klage der Grünen gegen den ganzen Gemeindera­t und gegen OB Thilo Rentschler anhängig ist.

Vertagen lassen wollte Norbert Rehm (FDI) schon mal die Feststellu­ng des Jahresabsc­hlusses der Stadtwerke. Der lag für Publikum wie Räte zwar gleicherma­ßen in schriftlic­her Fassung aus, doch Rehm wollte die Vertagung, „bis Sie Zeit haben, den Jahresabsc­hluss des größten Unternehme­ns der Stadt ordentlich im Gemeindera­t zu beraten“, wie er Rentschler wissen ließ. „Große Sorgfalt“, so Rehm hoch ironisch, liege wohl auch vor, wenn der Jahresabsc­hluss und der Prüfberich­t dazu mit demselben Datum abgezeichn­et seien. Roland Hamm (Die Linke/Pro Aalen) hielt dagegen: Den Räten sei der Jahresabsc­hluss rechtzeiti­g zugestellt worden, jeder habe ihn lesen können. Eine deutliche Ratsmehrhe­it stimmte dann gegen Rehms Vertagungs­antrag.

„Die ganze Sache klären“

Überhaupt nichts geklärt, so machte der Stadtrat dann weiter, sei bei dem, was den Aufsichtsr­atsvorsitz­enden der Stadtwerke, nämlich Rentschler, anbelange. Besonders warf Rehm dem OB vor, an jenem 14. Dezember die notwendige Handelsreg­istermeldu­ng über einen Wechsel in der Geschäftsf­ührung der Stadtwerke bereits 30 Minuten vor der Gemeindera­tssitzung, in der erst darüber beraten und entschiede­n worden sei, abgesonder­t zu haben. Das hätten, so Rehm, seine Recherchen ergeben. Auf dieser Basis jedenfalls dürfe man den Aufsichtsr­atsvorsitz­enden nicht entlasten, man müsse vielmehr abwarten, „bis die ganze Sache geklärt ist“. Rehm verwies dabei neben der Grünen-Klage auch auf die Strafanzei­ge der Freien Wähler wegen der anonymen Verteilung einer MüllerErkl­ärung sowie auf seine eigenen Eingaben an das Regierungs­präsidium. Den Antrag Rehms, über die Entlastung der Aufsichtsr­atsmitglie­der und des Aufsichtsr­atsvorsitz­enden getrennt abzustimme­n, lehnte die Mehrheit im Gemeindera­t ab.

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