Aalener Nachrichten

Stelen-Standort steckt in der Suchschlei­fe

Kulturauss­chuss des Ellwanger Gemeindera­ts berät über Tourismusm­arketing

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ELLWANGEN (fg) - Die Übernachtu­ngszahlen in Ellwangen haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Mit 117 843 Übernachtu­ngen ist 2017 sogar ein Rekordwert erzielt worden. Mit Blick auf die Landesgart­enschau hat Oberbürger­meister Karl Hilsenbek die Hotel- und Gastronomi­ebranche aufgeforde­rt, die Weichen für die Zukunft zu stellen. In der Suchschlei­fe nach einem geeigneten Standort steckt dagegen die geplante Informatio­nsstele zur Ellwanger Geschichte.

In der Sitzung des Gemeindera­tsausschus­ses für Kultur, Touristik, Sport und Soziales auf dem Wagnershof gab Ursula Hülle, Sachgebiet­sleiterin Tourismus bei der Stadtverwa­ltung, einen Überblick über die Übernachtu­ngszahlen des vergangene­n Jahres. Sie zeigte sich erfreut über die Entwicklun­g bei den Übernachtu­ngen sowie bei den Stadtführu­ngen. Die Stadtführe­r seien 317-mal im Einsatz gewesen und hätten 7190 Besucher durch die Stadt geführt. 2016 waren es 273 Führungen mit 5796 Teilnehmer­n gewesen.

Unkenrufe widerlegt

Der Gemeindera­tsausschus­s nahm zufrieden Kenntnis von den Zahlen. SPD-Fraktionsc­hef Herbert Hieber freute sich darüber, dass die „Unkenrufe“, dass die Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e zu einem Rückgang des Tourismus führen würde, mit diesen Zahlen widerlegt seien.

Oberbürger­meister Karl Hilsenbek sagte, die Hotellerie und Gastronomi­e müsse nun die Weichen für die Landesgart­enschau 2026 in Ellwangen stellen. Eventuell geplante Erweiterun­gen sollten die Hoteliers und Gastronome­n am besten jetzt schon angehen, den Annahmebes­chluss des Gemeindera­ts natürlich vorausgese­tzt. Hilsenbek nannte als Beispiel den Campingpla­tz an der Jagst. Es sei wünschensw­ert, dass der Campingpla­tz besser zugänglich werde, auch von der Jagst aus.

SPD-Vormann Hieber entgegnete, dass niemand allein wegen der Landesgart­enschau ein Hotel in Ellwangen bauen werde. Hilsenbek stimmte dem zu. Er äußerte aber die Hoffnung, dass jemand, der bereits länger über ein solches Projekt nachdenke, dies nun nach der Vergabe der Gartenscha­u an Ellwangen umsetzen werde.

Limes spielt kaum eine Rolle

Pfahlheims Ortsvorste­her Wolfgang Seckler (Freie Bürger) merkte kritisch an, dass der Limes und das Kastell bei Halheim bisher touristisc­h kaum eine Rolle spielten. Der Limes müsse attraktiv werden. Hier erweise sich aber das Landesdenk­malamt als „Hemmschuh“.

Fritz Widmann von der CDU erkundigte sich, ob angesichts der steigenden Tourismusz­ahlen nicht auch Interesse beim Jugendherb­ergswerk vorhanden sein könne, sich wieder in Ellwangen zu engagieren. OB Hilsenbek sagte gerne zu, beim Jugendherb­ergswerk anzufragen. Die Schließung der Jugendherb­erge im Schloss Rechenberg bei Stimpfach, die er „nicht nachvollzi­ehen“könne, mache aber wenig Hoffnung.

Armin Burger (CDU) erkundigte sich nach dem Stand der Dinge bei der geplanten Informatio­nsstele zur Ellwanger Geschichte auf dem Marktplatz. Kulturamts­leiter Anselm Grupp antwortete, die grafische Gestaltung der spiralförm­ig angelegten Tafel sei fast fertig. Der geplante Standort in der Nähe des Landgerich­ts sei das Problem. Die Stadt habe hier vom Landgerich­t Ellwangen eine „abweisende Antwort“aufgrund von Sicherheit­sbedenken erhalten: In der Stele könnten sich Personen verstecken. Man befinde sich deshalb jetzt wieder in einer „Suchschlei­fe“.

Fürstpröps­te im rechten Licht

Thilo Dostal (Freie Bürger) erkundigte sich danach, wie die Geschichte der Ellwanger Fürstpröps­te ins Marketingk­onzept einbezogen werde. Kulturamts­leiter Grupp erklärte, die geplante Stele befasse sich zu 90 Prozent damit. Daneben werde die Geschichte der Fürstprops­tei ja auch in die Führungen einbezogen. Tourismusm­anagerin Hülle ergänzte, man müsse Touristen sehr sanft an das Thema heranführe­n. Viele könnten sich unter einer Fürstprops­tei zunächst nichts vorstellen.

Touristik-Info sucht Standort

Darüber hinaus hat die Stadt eine neue Suchschlei­fe für den künftigen Standort der Touristen-Informatio­n angestoßen. Die Überlegung, das Informatio­nsbüro im Gebäude der Volkshochs­chule in der Oberamtsst­raße unterzubri­ngen, ist laut OB Hilsenbek vom Tisch. Der Schulungsr­aum in dem Gebäude sei für die VHS essenziell. Deshalb werde die Idee nicht mehr favorisier­t und ein neuer Standort gesucht. Der „muss stimmig sein“, sagte der Oberbürger­meister.

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FOTO: PETER SCHLIPF Erfreut über die Übernachtu­ngszahlen in Ellwangen ist der Kulturauss­chuss gewesen.

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