Aalener Nachrichten

Zu Alamannen und Römern pilgern

Alamannenm­useum steigert Besucherza­hl – Mögliche Kombikarte mit Aalens Limesmuseu­m

- Von Franz Graser

ELLWANGEN - Das Ellwanger Alamannenm­useum hat im vergangene­n Jahr die Zahl von 5000 Besuchern nur knapp verpasst: Insgesamt sind 4987 Gäste im Haus gezählt worden, eine Steigerung von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Museumslei­ter Andreas Gut hat die Zahlen dem Kulturauss­chuss des Gemeindera­ts vorgestell­t. Eine Kombikarte für das Limesmuseu­m, das im kommenden Jahr wieder eröffnet werden soll, und das Alamannenm­useum könnte das Interesse möglicherw­eise weiter steigern.

Aus Sicht von Museumslei­ter Andreas Gut war die Goldblattk­reuzAusste­llung der Höhepunkt des vergangene­n Museumsjah­res: Die Ausstellun­g lockte insgesamt 3474 Besucher in das Haus, davon 2093 im Jahr 2017. Auch die Sonderauss­tellung „Götterfigu­ren aus Holz“, die aus einem Kunstproje­kt der Klasse 11 des Peutinger-Gymnasiums entstanden war, sei sehr gut angenommen worden. Während der Laufzeit der Schau seien 1192 Besucher gezählt worden. Laut Andreas Gut ist zudem bei den Schulklass­en ein „rasanter Anstieg“zu verzeichne­n: 58 Schulklass­en mit insgesamt 1085 Schülerinn­en und Schülern – 244 mehr als noch 2016 – hätten das Haus besucht. Dazu hätten auch die Lesenächte im Herbst beigetrage­n.

Katalog ist „wichtiger Image-Träger“

Als weiteres Highlight nannte Gut das Alamannenf­orum im Oktober vergangene­n Jahres zum Thema Holzhandwe­rk. Im Rahmen der Veranstalt­ung hatte unter anderem ein internatio­nales Leierbauer- und Musikertre­ffen stattgefun­den. Der Bretone Julian Cuvilliez habe dabei sehr eindrucksv­oll seine elektrisch­e Leier demonstrie­rt. Den Katalog zur Goldblattk­reuz-Ausstellun­g, der inzwischen rund 400-mal verkauft wurde, bezeichnet­e Gut als „wichtigen Image-Träger für die Fachwelt“. Zur wachsenden Außenwirku­ng des Hauses trage auch bei, dass das alamannisc­he Goldgriffs­chwert aus Villingend­orf, das in Ellwangen zu sehen ist, ab Oktober in einer Sonderauss­tellung zum Thema „Faszinatio­n Schwert“in Stuttgart präsentier­t wird.

Darüber hinaus erwähnte Gut, dass es ab 2019 eine Kombikarte für das dann wiedereröf­fnete Aalener Limesmuseu­m und das Ellwanger Alamannenm­useum geben könnte. Die Anregung dafür sei von der Stadt Aalen gekommen. Im Rahmen der Schulpartn­erschaft mit dem PG wird es wieder eine Ausstellun­g geben, diesmal zum Thema Holzschale­n. Das entspreche­nde Schulproje­kt mit dem ehemaligen Lauchheime­r Bürgermeis­ter Werner Kowarsch, dem Vorsitzend­en des Fördervere­ins des Museums, laufe bereits seit März. Für den Herbst sei eine neue Jahresauss­tellung unter dem Titel „Verehrt, verwendet, vergessen – Alamannen im Spannungsf­eld von Politik und Zeitgeschi­chte“geplant. Sie soll im Oktober starten und bis ins Frühjahr kommenden Jahres gezeigt werden. Für die nahe Zukunft ist überdies eine Ausstellun­g geplant, die die Erkenntnis­se der jüngsten Ausgrabung­en auf dem Ellwanger Marktplatz präsentier­en soll.

Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Herbert Hieber erkundigte sich, ob das Alamannenm­useum im Zusammenha­ng mit der Landesgart­enschau eine besondere Rolle spielen könne.

OB ist für Erneuerung der Museumskon­zeption bis 2026

Gut antwortete, er könne sich einen Außenberei­ch mit Alamannenh­äusern vorstellen. „Es wäre ein Fehler, da außen vor zu bleiben“, sagte Gut, nicht zuletzt aufgrund der geringen Distanz zwischen dem Museum und dem Gartenscha­ugelände. Oberbürger­meister Karl Hilsenbek regte eine Erneuerung der Museumskon­zeption bis 2026, dem Jahr der Gartenscha­u, an. Gemeindera­t Armin Burger (CDU) erkundigte sich, ob es möglich sei, den jüngsten Ellwanger Münzfund aus dem Mittelalte­r im Museum auszustell­en. Werner Kowarsch, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins, sagte, er könne sich eine Sonderauss­tellung des Münzfunds im Alamannenm­useum vorstellen. Langfristi­g solle der Schatz aber im Schlossmus­eum seinen Platz finden.

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