Böbingen wird das nächste Problem
Verkehrsminister und Regierungspräsident besichtigen Mögglinger Umgehungsbaustelle
MÖGGLINGEN (ml) - Hoher Besuch am Mittwoch auf der Baustelle der Mögglinger Umgehung: Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Wolfgang Reimer haben sich den Stand der Dinge angeschaut und waren sehr zufrieden.
Unter anderem gehe es bei dem Besuch darum, so Wolfgang Reimer, die Bevölkerung für die Beeinträchtigungen zu sensibilisieren, die entstehen, während etwas zu ihrem Nutzen gebaut wird. Das werde bei Mögglingen ganz besonders deutlich, weil mit einer deutlichen Entlastung zu rechnen sei, wenn die Umgehung – voraussichtlich Ende April 2019 – fertig ist.
Es sei nun fast auf den Tag drei Jahre nach dem ersten Spatenstich, erinnerte sich Verkehrsminister Winfried Hermann. Der Baufortschritt des „lange erkämpften und umstrittenen Projekts“sei gut; man liege prima im Zeitplan. Was durch die Probleme mit einer Planungsfirma an Verzögerungen eingetreten sei, habe man inzwischen aufgeholt. Wenn der Winter nicht drei Monate strengen Frost bringe, werde man die Fertigstellung im April einhalten. Mögglingen könne sich schon langsam auf die Zeit danach vorbereiten. Insgesamt 800 Millionen Euro verbaue das Land in diesem Jahr und sei damit an der Leistungsgrenze.
Mit einem Dank an Land, Bund und Regierungspräsidium verband Landrat Klaus Pavel ein „Riesenkompliment“. Denn auch in Sachen Beeinträchtigungen durch den Bau sei man meilenweit vom Befürchteten entfernt. Auf der Baustelle erkenne man ein faszinierendes Tempo. Der Ostalbkreis sei im Moment und in der näheren Zukunft ein Schwerpunkt der Verkehrsinvestitionen in Baden-Württemberg – und er habe das auch verdient, betonte der Landrat.
Alle Zweifler überzeugt
„Es gab Zweifler, gerade auch nach der Verzögerung. Inzwischen sind alle überzeugt“, freute sich Norbert Barthle. Die Zusage für Mögglingen sei der Schlüssel für die weiteren geplanten Projekte in Essingen und zwischen Gmünd und Mögglingen gewesen. Dabei werde sicher eine Lösung für Böbingen am schwierigsten.
Dass es dort aktuell sehr belastend sei, den vielen Umleitungsverkehr aufzunehmen, betonte Bürgermeister Jürgen Stempfle. Er mahnte, dass man für einen künftigen B-29Ausbau eine 28 Meter breite Bundesstraße nicht ebenerdig durch den Ort führen könne. Darauf ging Verkehrsminister Hermann sofort ein: Es werde nichts nützen, etwas zu fordern, was dann nicht gebaut werden kann. Christian Schwarz, Leiter des Straßenbaureferats Ost im Regierungspräsidium, beruhigte die Debatte: „Wir planen vier Varianten und stellen uns im Frühjahr 2019 den Böbingern.“Für einen harmonischen Abschluss sorgte Mögglingens Bürgermeister Adrian Schlenker: „Mögglingen freut sich nach 60 Jahren Kampf sehr auf das nächste Frühjahr.“