Freizeiten stellen sich auf Hitze ein
Statt schweißtreibenden Spielen gibt es Wasserschlachten und Pools.
AALEN - Schweißtreibende Ferien bei locker 35 Grad: Die Hitzewelle hat gerade auch die Sommerfreizeiten auf der Ostalb voll im Griff. Die knackigen hochsommerlichen Temperaturen gehen natürlich auch an den Kindern nicht spurlos vorbei. Die Betreuer haben sich darauf eingerichtet. Anstrengende und schweißtreibende Spiele und Abenteuer werden runtergefahren. Seit Beginn der ersten Kinderfreizeiten ab Ende Juli stehen Wasserschlachten, Schattenplätze, wassergefüllte Pools und improvisierte Duschen auf dem Programm. Außerdem heißt die Devise: Viel trinken.
Die Hitze flimmert über dem Asphalt des schattenlosen Greutplatzes. Dort wo im Winter die Schlittschuhläufer über die Eisbahn flitzen, ist am 30. Juli die Kinderspielstadt des Stadtjugendrings (SJR) zum Leben erwacht. Jetzt zur Mittagszeit gleicht Ostalbcity zunächst eher einer GhostTown. Das liegt aber daran, dass die Stadtbewohner im Alter zwischen acht und 13 Jahren gerade in der MTVGaststätte zu Mittag essen.
Träubles-Schorle ist der Renner
Kurz darauf wuselt es hier wieder: 122 Kinder und 39 Betreuer erleben und organisieren hier, wie eine Stadt funktioniert. Als sie in der Kinderstadt eintrudeln, haben viele vor allem eins: Durst. Fürs Trinken ist gut gesorgt. Aus der großen Kühlbox und aus Kühltruhen gibt’s kühles Wasser und vor allem Träubles-Schorle, also einen Johannisbeeren-Mineralwasser-Mix. „Der ist der Renner“, sagt SJR-Geschäftsführerin Sabrina Geiger. Bisher wurden insgesamt weit über 15 000 Flaschen mit Flüssigem geleert.
Gegen die unbarmherzig auf die Kinderstadt knallende Sonne wurden zusätzliche Sonnensegel angeschafft, erklärt die Vorstandsvorsitzende Sarah Sperfeldt. Außerdem wird ab und zu ein Rasensprenger in Stellung gebracht und auch eine große – angekündigte – Wasserschlacht gab es schon, mit Wasserbomben und ausnahmsweise mit Wasserspritzpistolen in der sonst natürlich waffenfreien Kindermetropole. Was das für ein Riesenspaß war, zeigt Betreuer Pascal Landmann auf seinem Smartphone: Er hat die Schlacht auf dem Greutfeld per Drohne gefilmt. Sieger und Besiegte gab’s keine. Nur klatschnasse, fröhliche Kinder.
Auch beim Zeltlager des Kreisjugendrings bei der Zimmerbergmühle sind Wasserschlachten ein Mittel der Wahl zur Abkühlung. Mit nassen Schwämmen, Spritzpistolen und Wasserbomben geht’s zur Sache, erzählt Lagerleiterin Leonie Narciß. Außerdem wurde ein Pool aufgestellt, von den Betreuern gibt’s für die 203 Kinder der ersten Gruppe (noch bis 12. August, danach startet die nächste Gruppe) zusätzlich Getränke. Den Kindern wird gesagt, nicht so sehr in der Hitze zu Toben und sich lieber Mal an den Waldrand zu legen. Abends, so die Lagerleiterin, sind die meisten „schon ziemlich platt“– aber sie schlafen dann auch sehr gut. Zwei, drei, hatten über hitzebedingte Kopfschmerzen geklagt. Die schliefen dann im Haus, wo es kühler ist.
Am Aalener Albtrauf bei der Kolpinghütte verbringen gerade 72 Kinder der ersten Gruppe (für die zwei weiteren Freizeiten der Stadtranderholung gibt es noch Plätze) einen Teil ihrer Ferien, täglich von 8 bis 18 Uhr. Obwohl es hier unterhalb des Langert teils schattig ist, ist das Programm hitzemodifiziert. Die Mittagspause wurde erweitert, es gibt Wasserschlachten, die Aktivitäten sind näher an den Wald gerückt, wie etwa eine Kräuterwanderung. „Das kommt sehr gut an“, erklärt Margot Gentner, Pfarramtssekretärin der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Aalen, über Zecken seien Kinder und Eltern gut aufgeklärt worden. Für die Kleinen gibt es in der Mittagshitze in der Hütte Hörspiele zum Runterkommen, erklärt Freizeitleiter Florian Schröder. Es gibt Wasserund Trinkstationen, zum Essen viel Obst, Melone, Apfel und ab und zu ein Eis. Gegrillt wird nicht direkt im Grill, sondern in einer Grillschale – wegen der Waldbrandgefahr.
„Bisher wurden weit über 15 000 Flaschen mit Flüssigem geleert“, sagt Sabrina Geiger.