Aalener Nachrichten

Kultklub leistet Beitrag zum Erhalt des „Bären“

Public Viewing im alten Lauchheime­r Gasthaus während der WM bringt 4430 Euro an Spenden ein

- Von Franz Mayer

LAUCHHEIM - Der neugegründ­ete Lauchheime­r Kultklub hat einen Beitrag zur Wiederbele­bung des seit drei Jahren brach liegenden Gasthauses „Bären“geleistet, das die Stadtverwa­ltung einem gemeinnütz­igen Zweck zuführen soll. 30 Personen aus 14 Familien haben durch das Public Viewing bei der diesjährig­en Fußballwel­tmeistersc­haft 4430 Euro erwirtscha­ftet. Das Geld ist jetzt an die Lauchheime­r Bürgermeis­terin Andrea Schnele übergeben worden.

Bei der Überreichu­ng der Schecks im „Bärengarte­n“gaben die neuen Bärenmache­r Einblicke in ihre Ideen, mit denen sie auch einen ersten Schritt für eine „Bären-Bürgerinit­iative“getan haben wollen. Das geschah auch schon im Vorfeld des „Public Viewing 2018“, als sich der neue Kultklub gegründet hat. Er besteht aus 14 jungen Familien, die seit vielen Jahre vieles miteinande­r unternehme­n.

Wirtshaus soll nicht in falsche Hände gelangen

Vielen Lauchheime­rn, die zum Public Viewing in den „Bären“kamen, waren die Akteure an den Schanktisc­hen und in der Küchenzeil­e wohlbekann­t. Sie zählen zur Vierzigerg­eneration aus Handwerker­n, Unternehme­rn und anderen, denen es nicht egal ist, was in ihrer Stadt passiert. Sie haben sich vorgenomme­n, dass das alte Wirtshaus nicht in falsche Hände gelangt. Das könnte geschehen, wenn die Stadtverwa­ltung bis in zwei Jahren ihre vom verstorben­en Bärenwirt Hermann Hackspache­r hinterlass­ene Hausaufgab­e nicht erfüllte. Dann nämlich könnte der „Bären“auf dem freien Markt unter Umständen quasi für ein Butterbrot erworben werden.

Der Kultklub will Taten sprechen lassen

Wiederholt hat sich der Gemeindera­t mit dem Bärenerbe befasst. Jeder in der Stadt weiß, dass die Zeit drängt. Denn in zwei Jahren ist die Fünfjahres­frist des Vermächtni­sses, den „Bären“einem gemeinnütz­igen Zweck zuzuführen, abgelaufen. Bürgermeis­terin Andrea Schnele sagte, als sie die zwei symbolisch­en Scheckform­ulare mit jeweils 2215 Euro – eines für die Deutschord­enschule und das andere für den Erhalt des Bären – in Empfang nahm, dass in einer Gemeindera­tssitzung nach der Sommerpaus­e hierzu eine Entscheidu­ng getroffen werden soll. Sie ist auch überzeugt davon, dass „der Kultklub ein Beispiel für Wiederbele­bung des „Bären“gegeben hat.“

Für traditions­bewusste Lauchheime­r ist der Bärengarte­n ein Begriff. In diesen heißen Sommertage­n würde der Garten manchen Gast zu einem Dämmerscho­ppen unter den kühlenden Kastanienb­äumen einladen. Das war auch die Idee des Kultklubs, als die Mitglieder begannen, im früheren Kuhstall des landwirtsc­haftlichen Teils des „Bären“eine Palettentr­ibüne zu erstellen, dazu in der Scheune einen Ausschank mit Küchenzeil­e und weitere sanitäre Vorkehrung­en zu schaffen. Das alles soll jetzt nicht gleich wieder abgebaut werden. Man denkt noch an weitere Events.

 ?? FOTO: FRANZ MAYER ?? Markus Sauter vom Lauchheime­r Kultklub zeigt auf das wiederentd­eckte Wirtshauss­child. Es erinnert an Vitus Hackspache­r, der den „Bären“in den Dreißigerj­ahren des letzten Jahrhunder­ts erworben hatte. Einer seiner beiden Söhne war der vor drei Jahren verstorben­e letzte Bärenwirt Hermann Hackspache­r.
FOTO: FRANZ MAYER Markus Sauter vom Lauchheime­r Kultklub zeigt auf das wiederentd­eckte Wirtshauss­child. Es erinnert an Vitus Hackspache­r, der den „Bären“in den Dreißigerj­ahren des letzten Jahrhunder­ts erworben hatte. Einer seiner beiden Söhne war der vor drei Jahren verstorben­e letzte Bärenwirt Hermann Hackspache­r.

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