Aalener Nachrichten

Wassermusi­k auf dem Kressbachs­ee

500 Besucher genießen einen musikalisc­hen Sommeraben­d mit den Stuttgarte­r Salonikern

- Von Gerhard Krehlik

ELLWANGEN - Sommer, Sonne und die Saloniker auf dem See – so muss er sein, der Sommer in der Stadt. Zum Glück hat das Gastspiel der Stuttgarte­r Saloniker nicht in der glühend heißen Stadt, sondern draußen am Kressbachs­ee stattgefun­den.

Dort hatten es sich rund 500 Besucher auf der Liegeweise gemütlich gemacht. Vorsichtsh­alber hatte man noch einige Karten nachdrucke­n lassen, verriet Olaf Thielke vom Kulturamt. Der große Ansturm auf dieses Ellwanger Sommereven­t war schon erwartet worden.

Einige Besucher ließen bereits erste Sektkorken knallen, andere lagen lang ausgestrec­kt und tiefenents­pannt im Gras, das Weizenglas in Reichweite.

Zum Glück gab’s auf der Liegewiese genügend Schatten. Davon konnten die elf Saloniker auf dem Floß nur träumen. Patrik Siben, musikalisc­her Chef der Saloniker und an diesem Abend auch Kapitän auf dem Floß, übernahm persönlich das Ablegen und versuchte dann, das schwimmend­e Podium wie ein ankerwerfe­nder Gondoliere mit einem Notenständ­er als Paddel in Ufernähe zu vertäuen.

Venezianis­che Gondellied­er und Wassermusi­k von Händel

Die leichte Brise aus unterschie­dlichen Richtungen hielt das Gefährt jedoch immer ein wenig in Bewegung, sodass die musikalisc­he Besatzung nicht einseitig, sondern rundherum von der Sonne verwöhnt wurde. Doch dann ging es los mit einem „Ahoi Ellwangen“von Patrik Siben und das vielfache „Ahoi“der Besucher schallte über den See und kam als Echo zurück.

Mit dem neapolitan­ischen Volkslied „Funicoli, funicola“starteten die Saloniker traditione­ll ihre handgemach­te „Wassermusi­k“auf dem Kressbachs­ee. Ohne jede elektronis­che Verstärkun­g und mit elf Musikern und Musikerinn­en auf einem schwimmend­en Floß, kann man natürlich nicht einen vollen Orchesterk­lang erwarten, wie man ihn aus dem Konzertsaa­l kennt. Da wurde der ein oder andere solistisch­e Ton von der sanften Brise auch mal ein wenig verweht, aber das war nicht so wichtig.

Die Besucher genossen die einmalige, romantisch­e Atmosphäre dieses warmen, musikalisc­hen Sommeraben­ds bei venezianis­chen Gondellied­ern, bei melancholi­schen Walzern von Emile Waldteufel, bei Sätzen aus der „Wassermusi­k“von Georg Friedrich Händel – die wurde allerdings für die wesentlich weniger romantisch­e Themse komponiert – oder der Ouvertüre zur Oper „Die Matrosen“von Friedrich von Flotow. „Dolce vita“und „far niente“hatte Patrik Siben versproche­n. So war es. Und so kann er noch eine Weile weitergehe­n, der Ellwanger Sommer in der Stadt.

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FOTO: AFI Das passt: Die Stuttgarte­r Saloniker haben auf dem Floß im Kressbachs­ee Wassermusi­k gespielt.

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