Aalener Nachrichten

Sein Name ist Blunt, James Blunt

Der britische Rocksänger verzaubert 3500 Zuschauer beim Brenzpark-Open-Air in Heidenheim

- Von Ansgar König

HEIDENHEIM - Sein Name ist Blunt, James Blunt. Und er ist der Agent mit der Lizenz zum Kuscheln. Der britische Rocksänger hat am Freitagabe­nd im Rahmen seiner „The Afterlove“-Tour die gut 3500 Zuschauer beim Brenzpark-Open-Air in Heidenheim verzaubert. Die sternenkla­re Sommernach­t bot die ideale Kulisse für Blunts „Look at the stars“.

Es war ein Abend der ruhigen Töne. Weder Blunt noch die Vorgruppe um die Sängerin Sarah Straub aus Gundelfing­en wollen die Gehörgänge ihrer Zuhörer über Gebühr strapazier­en. „Ich hoffe, ihr seid schon in ,romantic mood’“, gab Straub früh den noch immer aufs Gelände strömenden Fans mit in den Abend.

Heidenheim in „romantic mood“

Und das Heidenheim­er Publikum tat beiden Acts des Abends den Gefallen, in „romantic mood“zu sein. Blunts Lieder kommen wie Postkarten direkt vom Herzen, wie „Postcards from my heart“, so ein Liedtitel.

„I’m telling you, meine Freunde, this is a song about Donald Trump.“

James Blunt in Heidenheim. Das war ganz nach dem Geschmack der Zuhörer, die sich in großen Teilen pärchenwei­se über das Gelände verstreut hatten. Bereitwill­ig wurden die Smartphone­lampen bei „Same Mistake“vom 2007er-Album „All The Lost Souls“angestellt. Auf der dunklen Bühne ganz allein singt Blunt „I’m not calling for a second chance, I’m screaming on the top of my voice“. Und 3500 antwortete­n im Chor: „A Ooooh Ooooh Ooooh.“Großes Kino.

Aber Blunt nur auf eine seelische Nabelschau zu reduzieren, das würde ihm nicht gerecht werden. Er ist ein Gute-Laune-Mann, springt zwischen Gitarre und Piano hin und her, kokettiert mit seiner (geringen) Körpergröß­e, macht sich Gedanken über die Welt und was mit ihr passiert. „I’m telling you, meine Freunde, this is a song about Donald Trump“, kündigt er radebreche­nd den nächsten Song an, plaudert mit dem Publikum, scherzt mit seinen Mitmusiker­n, bei denen musikalisc­h vor allem Gitarrist Ben Castle einen hervorrage­nden Eindruck hinterläss­t.

Blunt lässt sich Zeit zwischen den Liedern, erzählt Geschichte­n und Geschichtc­hen. Zum Beispiel von der Entstehung des Stücks „Make me better“, das er gemeinsam mit Ed Sheeran beim gemeinsame­n Skiurlaub in der Schweiz geschriebe­n hat. „Ich habe Ed gezeigt, wie man Ski fährt, und er hat mir gezeigt, wie man Songs schreibt.“Als ob das noch nötig gewesen wäre.

Und er spielt ihn dann doch

„Der nächste Song ist von meinem ersten Album“, sagt er und meint damit seinen Durchbruch mit „Back to Bedlam“von 2004. Und schont horchen die Fans auf. „Aber es ist nicht ,You’re beautiful’“, schiebt er nach, „den spiel ich heute Abend nicht.“Macht er natürlich doch. Und er wartet damit nicht bis zum Schluss, weil er weiß, was die Heidenheim­er von ihm wollen. Und so stimmt er seinen großen Hit mit seiner immer leicht ins Heisere changieren­den Stimme an: „I saw your face in a crowded place, And I don't know what to do. 'Cause I'll never be with you.“Wobei den letzten Teil schon wieder die Fans übernommen hatten.

Es sollte nicht der Schlusspun­kt eines denkwürdig­en Sommernach­tskonzerts sein. Und es war auch nicht der Schlusspun­kt des BrenzparkO­pen-Airs 2018. Am Samstag ließ noch die deutsche Pop-Rock-Band Revolverhe­ld aus Hamburg für ihre Fans das Licht an.

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FOTO: ANSGAR KÖNIG James Blunt, der Agent mit der Lizenz zum Kuscheln: Der britische Rocksänger hat am Freitagabe­nd im Rahmen seiner „The Afterlove“-Tour gut 3500 Zuschauer beim Brenzpark-Open-Air in Heidenheim verzaubert.

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