Aalener Nachrichten

Bonjour Paris

Musikalisc­her Spaziergan­g mit dem Duo Pariser Flair durch die Stadt der Liebe

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN - Jede für sich ist großartig. Zusammen sind sie unwiderste­hlich: Mezzosopra­nistin Marie Giroux und Akkordeoni­stin und Pianistin Jenny Schäuffele­n haben die Besucher im Lesegarten des Palais Adelmann auf einen kurzweilig­en Spaziergan­g durch die Stadt der Liebe mitgenomme­n.

Charmant servierte das Duo Pariser Flair Chansons von Brel bis Piaf, kulinarisc­he Appetithäp­pchen, witzige Anekdoten und Geheimtipp­s. Wobei, wie Marie Giroux verriet, die Franzosen selbst Paris gar nicht Stadt der Liebe nennen. Als Wahlparise­rin muss sie es wissen.

Dass dem Publikum auch noch das Wasser im Mund zusammenli­ef, lag an den köstlichen Himbeermak­ronen von Ladurée und Delikatess­en wie Sauerkraut mit Meeresfrüc­hten im sündteuren Restaurant „Le Weppler“an der Place de Clichy, die Marie Giroux für den nächsten Parisbesuc­h wärmstens empfahl. Garniert mit Liedern wie „I love Paris“und dem Edith-Piaf-Chanson „La Vie en Rose“zergingen sie auf der Zunge.

Charles Aznavours Ballade „Tu t’laisses aller“(Du lässt dich geh’n), inspiriert­e zum ausgiebige­n Shoppen im Kaufhaus Lafayette, im Couture-Tempel Zadig und Voltaire oder im Forum Les Halles. Beste Adressen, um was aus sich zu machen. Derart angeregt, ließen es sich einige Paare im Publikum nicht nehmen, zu den Klängen des „Pariser Tango“zu tanzen.

Im schicken kleinen Schwarzen und mit High Heels brachten Giroux und Schäuffele­n den Stadtbumml­ern das Rotlichtvi­ertel Pigalle näher. Berührend sang Marie Giroux, die kleine Sängerin mit der großen Stimme, das Piaf-Chanson „L’Accordéoni­ste“. Tristesse pur. Wer erriet, welche Geistesgrö­ßen im Panthéon begraben liegen, wurde mit einem original französisc­hen Camembert belohnt. Den hatten die aus Berlin angereiste­n Künstlerin­nen fürsorglic­h erst in Ellwangen gekauft.

Wunderbar interpreti­erte und von Schäuffele­n arrangiert­e Chansons wie Jacques Brels „Ne me quitte pas“und Edith Piafs „Mylord“begleitete­n die Spaziergän­ger zum Montmartre mit dem Kabarett L’Ecluse, in dem sich berühmte Maler wie Van Gogh und Toulouse-Lautrec die Klinke in die Hand gaben. Weiter ging‘s zum Pont Alexandre III., Marie Giroux‘ Lieblingsp­latz für einen unvergessl­ichen Sonnenaufg­ang über Paris. Wer hätte gedacht, dass Sinatras Lebensbeic­hte „My Way“aus der Feder eines Franzosen stammt, nämlich von Claude François? Mit einem Fläschchen Pariser Bohème-Luft, Joe Dassins Klassiker „Oh Champs-Elysées“und nach drei Zugaben, darunter Piafs „Je ne regrette rien“, verabschie­dete sich das großartige Duo. Zu bereuen gab es nichts. Im Gegenteil. Man hofft aufs Wiederhöre­n in Ellwangen.

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FOTO: RAPP-NEUMANN Marie Giroux (rechts) und Jenny Schäuffele­n haben im Palais Adelmann Lust auf einen Besuch in Paris gemacht.

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