Bonjour Paris
Musikalischer Spaziergang mit dem Duo Pariser Flair durch die Stadt der Liebe
ELLWANGEN - Jede für sich ist großartig. Zusammen sind sie unwiderstehlich: Mezzosopranistin Marie Giroux und Akkordeonistin und Pianistin Jenny Schäuffelen haben die Besucher im Lesegarten des Palais Adelmann auf einen kurzweiligen Spaziergang durch die Stadt der Liebe mitgenommen.
Charmant servierte das Duo Pariser Flair Chansons von Brel bis Piaf, kulinarische Appetithäppchen, witzige Anekdoten und Geheimtipps. Wobei, wie Marie Giroux verriet, die Franzosen selbst Paris gar nicht Stadt der Liebe nennen. Als Wahlpariserin muss sie es wissen.
Dass dem Publikum auch noch das Wasser im Mund zusammenlief, lag an den köstlichen Himbeermakronen von Ladurée und Delikatessen wie Sauerkraut mit Meeresfrüchten im sündteuren Restaurant „Le Weppler“an der Place de Clichy, die Marie Giroux für den nächsten Parisbesuch wärmstens empfahl. Garniert mit Liedern wie „I love Paris“und dem Edith-Piaf-Chanson „La Vie en Rose“zergingen sie auf der Zunge.
Charles Aznavours Ballade „Tu t’laisses aller“(Du lässt dich geh’n), inspirierte zum ausgiebigen Shoppen im Kaufhaus Lafayette, im Couture-Tempel Zadig und Voltaire oder im Forum Les Halles. Beste Adressen, um was aus sich zu machen. Derart angeregt, ließen es sich einige Paare im Publikum nicht nehmen, zu den Klängen des „Pariser Tango“zu tanzen.
Im schicken kleinen Schwarzen und mit High Heels brachten Giroux und Schäuffelen den Stadtbummlern das Rotlichtviertel Pigalle näher. Berührend sang Marie Giroux, die kleine Sängerin mit der großen Stimme, das Piaf-Chanson „L’Accordéoniste“. Tristesse pur. Wer erriet, welche Geistesgrößen im Panthéon begraben liegen, wurde mit einem original französischen Camembert belohnt. Den hatten die aus Berlin angereisten Künstlerinnen fürsorglich erst in Ellwangen gekauft.
Wunderbar interpretierte und von Schäuffelen arrangierte Chansons wie Jacques Brels „Ne me quitte pas“und Edith Piafs „Mylord“begleiteten die Spaziergänger zum Montmartre mit dem Kabarett L’Ecluse, in dem sich berühmte Maler wie Van Gogh und Toulouse-Lautrec die Klinke in die Hand gaben. Weiter ging‘s zum Pont Alexandre III., Marie Giroux‘ Lieblingsplatz für einen unvergesslichen Sonnenaufgang über Paris. Wer hätte gedacht, dass Sinatras Lebensbeichte „My Way“aus der Feder eines Franzosen stammt, nämlich von Claude François? Mit einem Fläschchen Pariser Bohème-Luft, Joe Dassins Klassiker „Oh Champs-Elysées“und nach drei Zugaben, darunter Piafs „Je ne regrette rien“, verabschiedete sich das großartige Duo. Zu bereuen gab es nichts. Im Gegenteil. Man hofft aufs Wiederhören in Ellwangen.