Die Lok 12 ist noch kein bisschen müde
Viele Gäste bei der Bahnhofhocketse des Härtsfeldmuseumsbahnvereins Neresheim
NERESHEIM – Auch mit stolzen 105 Jahren auf dem Buckel ist die Lok 12 der altehrwürdigen „Schättere“noch gut drauf und kein bisschen müde. Jüngstes Beispiel: Bei der Bahnhofhocketse des Härtsfeldmuseumsbahnvereins (HMB) Neresheim absolvierte die Dampflokomotive mit Bravour die Fahrten vom ehemaligen Zentralbahnhof Neresheim bis zur Sägmühle.
„Liesele“, wie die Lok auch liebevoll genannt wird, schnaufte und dampfte zwar gewaltig, hatte aber keinerlei Mühe mit der drei Kilometer langen Strecke. Immerhin musste sie drei Personenwagen mitziehen, darunter einen, der mit 130 Jahren sogar noch älter ist als das Prachtstück des Härtsfeldmuseumsbahnvereins. Die zahlreichen Fahrgäste hatten großen Spaß an der 15-minütigen Fahrt bis zur Sägmühle. Hier gönnte man sich dann ein kleines Päuschen in der schönen Natur, bevor es wieder zurückging.
Doch nicht nur die Lok 12 war im Einsatz, auch der Diesel-Triebwagen T33 drehte unermüdlich seine Runden. Das Fahrzeug ist im Privatbesitz des HMB-Vorsitzenden Werner Kuhn, der den Triebwagen auch selber lenkte.
Die Bahnhofhocketse war ein beliebter Treffpunkt für alle Freunde der Härtsfeldbahn sowie für Liebhaber von Oldtimerfahrzeugen aller Art. So gaben sich ein mit 30 Jahren noch fast jugendlicher Trabi ebenso die Ehre wie ein Opel Olympia Rekord, Baujahr 1953, und zahlreiche Lanz-Traktoren und alte Motorräder.
Zu den unumstrittenen Stars zählte das 62 Jahre alte Segelflugzeug „LSpatz“. Es ist 1956 vom Luftsportring Aalen im Rohbau gekauft und selbst fertig gestellt worden. Inzwischen ist das Flugzeug im Privatbesitz von SWR-Wettermann Michael Kost, der es dem Luftsportring immer wieder zur Verfügung stellt.
Doch zurück zum Härtsfeldmuseumsbahnverein. Die Aktiven ertüchtigen derzeit die Lok 11. Das größte Projekt des Vereins ist jedoch der Gleisbau bis zum Bahnhof Katzenstein am Härtsfeldsee. Vorsitzender Werner Kuhn ist zuversichtlich, dass bis zum Jahr 2020 die Strecke fertig gestellt wird und dann die „Schättere“bis zum Härtsfeldsee fahren kann.