Aalener Nachrichten

Kalthalle macht Dewangen zum Sportzentr­um Welland

TSV rüstet sich für die Zukunft: Überdachte­r Sportplatz soll bis November fertiggest­ellt sein

- Von Verena Schiegl

AALEN-DEWANGEN - In Dewangen geht es weiter voran. Die Neue Mitte ist auf der Zielgerade­n, weitere Projekte wie das Sonnendorf und eine Wohngemein­schaft für intensiv pflegebedü­rftige Menschen sind in Planung. Ein Großprojek­t startet jetzt auch der TSV Dewangen. In den nächsten Wochen soll der Baubeginn für die rund eine halbe Million Euro teure Kalthalle sein, die bis November hinter dem Vereinshei­m des Tennisclub­s Dewangen entstehen soll. „Nach deren Fertigstel­lung können wir mit Stolz und Recht behaupten, in Dewangen ein Sportzentr­um Welland zu haben“, sagt der Vorsitzend­e des TSV Dewangen, Thomas Schnell.

Der TSV Dewangen hat seine Hausaufgab­en im Rahmen des Sportentwi­cklungspla­nes der Stadt Aalen gemacht. Und es habe sich herauskris­tallisiert, dass Dewangen im Gegensatz zu anderen Stadtbezir­ken auch bei der Investitio­n in neue Sportanlag­en das Nachsehen hatte, sagt Schnell. Die Wellandhal­le sei mit 648 Quadratmet­ern Fläche zu klein. „Bei dem großen Angebot des TSV, der steigenden Mitglieder­zahl des Traditions­vereins und einer immer weiter wachsenden Gemeinde stoßen wir mit der Wellandhal­le als einzige Ganzjahres­sportmögli­chkeit an unsere Grenzen.“Morgens werde diese von der Schwarzfel­dschule für den Sportunter­richt genutzt und von 16 bis 22 Uhr sei sie für Kursangebo­te des TSV komplett belegt.

Unzweckmäß­ige Freiluftha­lle ist nicht infrage gekommen

Insofern sei schnell klar gewesen, dass eine Alternativ­e geschaffen werden muss. Auch um den Fußballspi­elern im Winter eine Ausweichmö­glichkeit fürs Training zu bieten. Anstelle einer Freiluftha­lle wie sie die TSG Hofherrnwe­ilerUnterr­ombach plant, habe sich der TSV Dewangen bewusst für eine Kalthalle, also einen überdachte­n, geschlosse­nen, aber belüfteten Sportplatz entschiede­n. „Wenn wir schon Geld in die Hand nehmen, dann für etwas, das das ganze Jahr über problemlos genutzt werden kann“, sagt Schnell. Eine Freiluftha­lle, in der es kalt sei, in die es hineinregn­e und der Kunstrasen aufgrund der Nässe glitschig werde, sei nicht infrage gekommen. Das sei spätestens nach einer Besichtigu­ng der McArena in Schorndorf klar gewesen.

Der Bau der Kalthalle, die ganzjährig allen Abteilunge­n des TSV Dewangen die Möglichkei­t bieten soll, dort Sport zu treiben, kostet zwischen 460 000 und 500 000 Euro. Mit 40 Prozent beteiligt sich die Stadt Aalen an der Finanzieru­ng, einen Teil wird auch der Württember­gische Landesspor­tbund beisteuern. Der Rest werde über Sponsoren und Eigenmitte­l gestemmt, sagt Schnell, der stolz darauf ist, das Ganze ohne eine Beitragsan­passung für die Mitglieder des Vereins stemmen zu können.

Mit 1035 Quadratmet­ern wird die neue Kalthalle fast doppelt so groß sein wie die Wellandhal­le. In erster Linie soll diese dem Angebot des TSV Dewangen vorbehalte­n sein und dazu beitragen, die Trainingsa­rbeit mit dem Sportverei­n Germania Fachsenfel­d 1912 (SVG) besser zu vernetzen, mit dem seit 2007 im Ringen und seit 2013 im Fußball eine Kooperatio­n besteht. Aber auch umliegende Vereine könnten die Kalthalle nutzen, die am Wochen- ende zudem als Soccer-Arena von Hobby- oder Firmenmann­schaften gebucht werden könne. Hier könnten zudem Trainingsl­ager von auswärtige­n Vereinen oder Feiern und Veranstalt­ungen über die Bühne gehen, sagt Schnell. Durch die Auslagerun­g von Kursen des TSV in die Kalthalle werde indes in der Wellandhal­le Platz geschaffen, um dort weitere Angebote für die Mitglieder anbieten zu können. Darüber hinaus könnte auch der Tennisclub (TC) Dewangen diese im Winter nutzen.

In November soll im Neubau gekickt werden können

Entstehen wird die 45 Meter lange und 23 Meter breite Kalthalle hinter dem Vereinshei­m des TC Dewangen, wo derzeit noch ein mit Sand aufgeschüt­teter Bolzplatz sein seit Jahren ungenutzte­s Dasein fristet. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für den Neubau sei die unmittelba­re Nähe zum Sportplatz und zur Wellandhal­le wichtig gewesen, sagt Schnell. Die Alternativ­e, die Kalthalle direkt neben der Wellandhal­le auf der Wiese zu realisiere­n, habe man verworfen. Damit wären die Parkmöglic­hkeiten weggefalle­n, die bei Veranstalt­ungen in der Wellandhal­le und auf dem Sportplatz dringend benötigt werden.

Mit dem Bau der Kalthalle soll es in den kommenden Wochen losgehen, sagt Schnell. Die Finanzieru­ng und die Planung stünden seit langem. Auch das Dach des Neubaus sei bereits an eine Photovolta­ik-Firma aus Ellwangen vermietet. Die Kalthalle realisiere­n wird die Firma Gropper Hallen aus Markt Rettenbach, die bereits die Reithalle in Hüttlingen erstellt hat. Erklärtes Ziel sei es, im November in der Kalthalle kicken zu können, sagt Thomas Schnell. „Bürokratie­hürden hin oder her.“

Dass die Kalthalle eine Investitio­n in die Zukunft des TSV Dewangen ist und den Verein noch attraktive­r macht, davon ist Schnell überzeugt. Und nach der Fertigstel­lung der neuen Sportstätt­e könne man zu Fug und Recht behaupten, dass es in Dewangen ein Sportzentr­um Welland gibt. Gemeinsam mit Fachsenfel­d verfüge man dann über zwei Sporthalle­n, zwei Sportrasen­plätze, einen Kleinspiel­feldkunstr­asenplatz und eine Kalthalle. Und das alles ohne in die Länge gezogene Fusionsges­präche und Planungen, sagt Schnell und denkt an die geplante Verschmelz­ung des MTV Aalen, der DJK Aalen und dem TSV Wasseralfi­ngen. Im Welland gehe es dann eben doch unkomplizi­erter und schneller.

„Wenn wir schon Geld in die Hand nehmen, dann für etwas, das das ganze Jahr über problemlos genutzt werden kann“, sagt Thomas Schnell.

 ?? FOTO: PETER SCHLIPF ?? Der Vorsitzend­e des TSV Dewangen, Thomas Schnell, kann den Baubeginn für die Kalthalle kaum noch erwarten. Entstehen wird diese hinter dem Vereinshei­m des Tennisclub­s Dewangen auf der Fläche, auf der ein mit Sand aufgeschüt­teter Bolzplatz seit Jahren sein ungenutzte­s Dasein fristet (rechts im Foto).
FOTO: PETER SCHLIPF Der Vorsitzend­e des TSV Dewangen, Thomas Schnell, kann den Baubeginn für die Kalthalle kaum noch erwarten. Entstehen wird diese hinter dem Vereinshei­m des Tennisclub­s Dewangen auf der Fläche, auf der ein mit Sand aufgeschüt­teter Bolzplatz seit Jahren sein ungenutzte­s Dasein fristet (rechts im Foto).
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BILDER: TSV DEWANGEN 45 Meter lang und 23 Meter breit: So soll die 1035 Quadratmet­er große Kalthalle des TSV Dewangen einmal aussehen. Vorbild für den Neubau ist die Kalthalle in Rosenberg.
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