Hilfe, wenn die Todesnachricht kommt
Notfallseelsorge und Notfallbegleitung kommen gemeinsam bei Todesfällen
AALEN (an) - Sie sind diejenigen, die den Angehörigen helfen, wenn die Polizei nach einem Unfall die Todesnachricht überbracht hat: Die Notfallseelsorger im Ostalbkreis. Seit 2001 engagieren sich meist christlich geprägte Ehrenamtliche in dieser Arbeit. Während im Bereich Aalen die Notfallseelsorge (NFS) aktiv ist, übernimmt im Gmünder Bereich diese Aufgabe das Kriseninterventionsteam (KIT) des DRK.
In den vergangenen zwei Jahren gab es verstärkt auch Einsätze bei muslimischen Familien. Deshalb unterstützten die Notfallseelsorger und der Ostalbkreis die Idee, ähnlich wie in Ulm, Menschen auszubilden, die sich in den muslimischen religiösen Ritualen und den Sitten der entsprechenden Nationalität auskennen. Daraufhin hat die Notfallseelsorge eine Infoveranstaltung zur muslimischen Notfallbegleitung (NFB) im Landratsamt angeboten, der fast 40 Personen aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen und Nationalitäten gefolgt sind.
Im Oktober begann die Grundausbildung NFS von elf Frauen und Männern davon fünf Muslime, die sich als Notfallbegleiter ausbilden lassen. Die gesamte NFS-Grundausbildung umfasse 76 Unterrichtseinheiten und für die NFB-Grundausbildung sind mindestens 48 Einheiten vorgeschrieben. Nach der ersten Hälfte der Grundausbildung begannen die Kursteilnehmer mit der Hospitation bei Einsätzen, um die Arbeit vor Ort kennenzulernen.
Auf Verschwiegenheit verpflichtet
So sind nun vier Muslima und ein Muslim seit Frühjahr im Einsatz. Im Herbst beginnt dann der zweite Ausbildungsabschnitt, der im Frühjahr 2019 mit einer realistischen Abschlussübung endet. Danach werden die Notfallseelsorger und Notfallbegleiter bei einer gemeinsamen Feier auf ihren Dienst und ihre Verschwiegenheit verpflichtet.
Die nächste Grundausbildung für Notfallseelsorge und Notfallbegleitung beginnt voraussichtlich Anfang 2020. Informationen zur Ausbildung gibt es bei Gemeindediakon Jürgen Schnotz, diakonat.essingen@elk-wue.de